Sven Väth In The Mix – The Sound Of The 18th Season (Cocoon)

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Die bereits 18. Saison der sommerlichen Partyreihe „Cocoon Ibiza“ ist laut Kalender zwar vorüber, aber wäre nicht komplett ohne den jährlichen Rückblick des Hauptinitiators Sven Väth und seiner Zusammenfassung der diesjährigen musikalischen Highlights. Väth, den man in diesen Tagen mit Fug und Recht als Legende der elektronischen Musikszene bezeichnen darf, perfektioniert mit „The Sound Of The 18th Season“ das Zusammenstellen einzelner Titel, was sich einerseits an großer klanglicher Vielfalt und andererseits an wunderbar harmonischen Übergängen festmachen lässt. Die Mix-Compilation startet auf CD 01 mit dem Deep-House-Stück „Workshop 23“ der Britin Sophie Wilson alias Willow, deren fantastisch schiebender Groove im weiteren Verlauf in Eduardo de la Calles Track „The Horus Eye“ übergeht. Mit Calle wird ein wenig spanisches Flair ins Spiel gebracht, ehe es in den Produktionen des auch in diesem Jahr wieder vertretenen Detroiter Eddie Flashin’ Fowlkes und des Briten Fort Romeau deutlich vocal-lastiger zugeht. Letzterer liefert mit „Reasons“ meiner Meinung nach das tanzbarste Werk der ersten CD ab, die im hinteren Teil ein wenig minimalistisch anmutet, zum Ende hin dann aber wunderschön hypnotisierend (z.B. in „Pisco“ oder „Neutrino“), gar ein wenig emotional verträumt (in „Changes“) ausklingt. Die zweite CD beginnt mit &Me’s Club-Hit „Avalon“, dessen leicht tropischer Vibe kombiniert mit treibenden Schnarrtrommeln aus der Marschmusik eine Art Mitfiebern auslöst, das durch den euphorischen Track „Glutes“, des Niederländers Patrice Bäumel, noch weiter gesteigert wird. Diese Peaktime-Stimmung wird in den folgenden drei Tracks immer weiter aufgebaut und durch einen Genre-Wechsel hin zu klassischem Techno weiter entfacht. Die deutlich härtere Gangart, die beispielsweise durch den stampfenden Four-To-The-Floor-Groove in Slams „Clap Your Hands“ zum Vorschein kommt, verlangt dem Zuhörer einiges ab und macht CD 02 definitiv zum intensiveren Hörerlebnis. Bezeichnend für die fordernde, ausgezeichnete Track-Auswahl ist auch Paul Nazcas großartiges Stück „Memory“, sozusagen als Outro in bester „Jaguar-Manier“. „The Sound Of The 18th Season“ macht zweifellos Appetit auf mehr.
10/10 Master J