Tale Of Us – Endless (Deutsche Grammophon)

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Tale Of Us – Endless (Deutsche Grammophon)

Das italienische Duo beglückt seit Jahren die Dancefloors rund um den Globus mit ausgezeichneten Tracks und Remixen. Umso überraschender, dass Matteo Milleri und Carmen Conte auf ihrem Debütalbum einen großen Bogen um ebendiese machen und stattdessen ihre ganze Musikalität und Virtuosität in die Waagschale werfen, um mit „Endless“ ein Album zwischen Neoklassik und Ambient. Um es vorweg zu nehmen, das gelingt den beiden wirklich sehr gut, die Einladung zu diesem Trip kann man nicht ausschlagen. „Definizione Dell Impossibile“ eröffnet die Reise. Sanft oszillierend und mit knisternder Spannung, bevor dann die Streicher die Spannung lösen und den Himmel öffnen. „Alla Sera“ wippt im Rhythmus, aus der Ferne rückt dazu das Klavier ein, was bei „Ricordi“ komplett im Mittelpunkt steht, begleitet von sphärischen Flächen. „Oltre La Vita“ wirkt etwas düsterer. Elektronische Elemente im Wechselspiel mit dem Klavier mit viel Freiraum dazwischen und einem schleichenden Abgang. „Dilemma“ zieht uns weit in die Ferne, melancholisch und getrieben von Klavierakkorden und Streicherpassagen, ähnlich macht es „Note Senza Fine“, nur mit etwas mehr Tempo und Spannung. Das nicht enden wollende „Destino“ kommt mit staubiger Westernatmospähre (Morricone!) und pulsierenden Fragmenten, die immer wieder in die Spitze vordringen und sich dann wieder unter die Erde zurückziehen. „Distante“ taucht ab, wartet – fragil und etwas unbestimmt. Ein sanfter Beat pulsiert, Synthies schwirren durch den fast luftleeren Raum, während „Venatori“ sehr gelassen und optimistisch einen Pianolauf startet. „Quello Che Resta“, das Finale. Der Zyklus schließt sich, Zufriedenheit macht sich breit und Emotionen strahlen in die Ferne, wo sich die Klänge treffen und vereinen. Großes Kino, großartige Sounds, deep und harmonisch. An endless trip. 10/10 dr.nacht