Früher, in der guten alten Zeit, als man noch Zigarettenwerbung in den Magazinen erlaubte, wussten die Tabakhersteller nicht wohin mit ihrem Geld. Camel hatte da 1994 – auf der Höhe der Rave-Bewegung aber noch vor der Hochzeit der Loveparade – zusammen mit der Kölner Agentur Megacult eine wahnwitzige Idee: Camel Airave – eine Party im Flugzeug.
Megacult verkaufte Camel den Camel Airave als eine Below the Line-Kampagne, die unter dem Aktionsdach „The Move“ stand und gab so den Startschuss für eine erfolgreiche Kult-Trilogie. Eigens für den Rave über den Wolken wurde ein Flugzeug zum Air-Dancefloor umfunktioniert und war mit DJ-Pult und Tanzfläche einsatzbereit für ein dreitägige Mega-Event. Am 26.8.1994 startete der Flug in Frankfurt-Main und führte die Airaver nach Kreta. Hier fand der „Oasis Rave“ statt. Am kommenden Tag stand Amsterdam mit dem „Maximum Overdrive“-Rave an, bis am 28. August Köln angesteuert wurde, und in den Clubs Petit Prince und Oshos die finale Feierei begann. Für die richtige Musik zum Abheben sorgten in der Luft und zu Lande namhafte DJs wie George Morel, Jeff Mills, Hardsequenzer, DJ Dick, Mike Ink und viele andere bekannte Größen – ein Line-up, das selbst jeden Raver mit Flugangst überzeugte!
Im zweiten Jahr führte der Airave 1995 255 Airaver aus Europa und mehr als 7.000 Partyjünger aus allen Metropolen Nordamerikas zusammen, die vom 28.09. bis 02.10. 1995 in Las Vegas enthusiastisch das Motto: The Transatlantic Move feierten. Zur Erschaffung des magischen Planet Move für den Desert Move wurde nach sorgfältiger ökologischer Prüfung in wochenlanger Arbeit der Jean Dry Lake, ein ausgetrockneter See 20 Meilen südlich von Las Vegas, mit den zur Zeit fortgeschrittensten Mitteln der Event-Technologie in ein offenes Rave-Areal verwandelt. Vier 20-Meter-Lichtmasten mit je acht Varilite-Anlagen definierten die visuelle Form. Als optische Ankerpunkte in dem weiten Wüstental wurden mit eigenen Aggregaten beleuchtete Höhenzüge der Rockies und ein Wayfinder-Heißluftballon in atmosphärische Lichter getaucht. Für kunstvolle Techno-Projektionen sorgten wie zuvor beim House Move 16mm-Installationen von Brad Bakers X-FX und Gobo- und Cyberbeams der Jellypics.
Den Abschluss stellte der Airave 1996 dar, der in die Karibik und nach Miami führte. Am 1.10.1996 ging es von Köln aus los nach Nassau und weiter nach Miami. Hier feierten die Airaver gemeinsam mit Afrika Bambaataa, Juan Atkins, Westbam, Roger Sanchez, Supa DJ Dmitry, The Stickmen, Josh Wink, Hooligan und Tom Novy.
und hier ein Video vom dritten und letzten Airrave:
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