Die Festivallandschaft in Großbritannien blickt mit Bauchschmerzen auf die kommende Saison: Es wird mit über 100 abgesagten Events gerechnet, 21 haben den Ausfall bereits bestätigt.
Die Association of Independent Festivals (AIF) läutet die Alarmglocken. Die Organisation, die Festivals im ganzen Land vertritt, verkündete kürzlich in einer Erklärung: „Wir gehen davon aus, dass im Jahr 2024 in Großbritannien über 100 Festivals aufgrund steigender Kosten verschwinden werden, wenn nicht eingegriffen wird. Ohne eine einzige stabile Saison seit der Pandemie, in der sie sich erholen konnten, stehen die Festivals des Landes mehr denn je unter finanziellem Druck.“
Es wird gewarnt, dass die Zahl der Festivalstreichungen den Wert des Vorjahres bei weitem übersteigen könnte. 2023 wurden insgesamt 36 Veranstaltungen gecancelt, nun steht die Zahl bereits bei 21, und es ist gerade einmal Mitte März. Betroffen sind unter anderem Nozstock: The Hidden Valley, Standon Calling, Neighbourhood Weekender, NASS, Doune The Rabbit Hole, Tokyo World und viele mehr.
Die AIF hatte vergangenen Monat eine Kampagne mit dem Ziel gestartet, eine Mehrwertssteuersenkung für Festivals zu erwirken. Hierzu hieß es seitens des AIF-CEOs John Rostron: „Wir haben recherchiert: Eine Senkung der Mehrwertsteuer auf 5 % für Festivaltickets in den nächsten drei Jahren ist eine konservative, gezielte und zeitlich begrenzte Maßnahme, die fast alle Festivalunternehmen retten würde, die in diesem Jahr wahrscheinlich auf der Strecke bleiben werden, und viele weitere in den kommenden Jahren. Wir brauchen diese Maßnahme jetzt.“
Seit dem Neustart nach der Corona-Pandemie konnte sich die britische Festivalszene lediglich in Ansätzen erholen. Nachdem mehr als die Hälfte aller Festivals im Jahr 2021 abgesagt werden musste, fanden sich zahlreiche Veranstalter anschließend in einer prekären finanziellen Lage wieder.
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