Mehreren Quellen zufolge haben die Vinyl-Verkäufe weltweit stark zugenommen. Wir hatten bereits darüber berichtet, dass in den USA im ersten Halbjahr 2015 bereits mehr als neun Millionen Vinyl-Tonträger verkauft wurden. Nach Angaben von The Recording Industry Association of America konnten in 2014 mehr als 14 Millionen Vinyls an den Hörer gebracht werden. Anhand dieser Vergleichswerte lässt sich ein Anstieg um ca 30 Prozent für das Segment Vinyl in 2015 prognostizieren.
Allerdings ist es so, dass Major-Label, die das Marktsegment Vinyl für sich wieder entdeckt haben, mit Re-Issues von Rock-Klassikern oder Big Names à la Madonna und Robbie Williams viele Vinyl-Presswerke auf Monate hin belegen. Die Ergebnisse der offiziellen deutschen Vinyl Charts, die im Auftrag der Media Control ermittelt werden, sehen dann auch kein elektronisches Werk in den TopTen. Hier unser Bericht zu den offiziellen Vinyl-Charts.
Vinyl-affine Label wie Kittball haben für sich entschieden, kein Vinyl mehr pressen zu lassen, wie Juliet Sikora im Interview erläuterte: „Wir werden unsere regulären Releases nicht mehr auf Vinyl pressen können, da wir die Künstler nicht mehrere Monate warten lassen können, bis ihr Release erscheint. Compilations wie die Kittball 100, bei denen wir eine längere Vorlaufzeit in Kauf nehmen können, wird es weiterhin auf Vinyl geben, aber neue, freshe Singles wird es nur noch als Download geben.“
Auch wenn Studien von BPI und MusicWatch ein großes Vinyl-Wachstum in den USA und im UK voraussagen und ebenfalls bekannt geben, dass besonders Käufer von Vinyl unter 25 Jahre knapp 50% der Sales ausmachen, scheint elektronische Musik ein wenig auf der Strecke zu bleiben.
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