Leider haben wir in letzter Zeit schon häufiger über sexuelle Übergriffe und Anschuldigungen berichten müssen. Nun tauchte ein neuer Fall auf: Der britische DJ und Produzent Billy Kenny hat in den vergangenen Tagen viele negative Schlagzeilen gemacht. Eine Frau veröffentlichte auf Facebook ein Statement, in dem sie ihm sexuelle Belästigung vorwirft. Sie schreibt in einem Post, dass sie den britischen DJ, von dem sie ein großer Fan war, durch eine Freundin kennenlernte. Der Musiker ludt sie 2017 ein, mit ihr ins Hotel zu kommen und zu chillen. Während die junge Frau noch kurz bei einem Supermarkt anhielt um ihm Zigaretten und Papers zu kaufen, schrieb er ihr verstörende und unangmessene Nachrichten. Er schrieb ihr „Ich hoffe du stehst auf Analsex, ansonsten solltest du jetzt lieber heim gehen.“ Auch diese Nachrichten veröffentlichte sie. In ihrem Statement erwähnt sie weiter, dass der DJ ihr verstörende Sexpraktiken vorschlug und ihr androhte, ihren ganzen Bauch mit Zigaretten zu verbrennen, weil er darauf stehen würde.
Nach der Veröffentlichung ihrer Geschichte meldeten sich weitere Frauen die ähnliches erlebt haben sollen. Eine beschuldigt ihn sogar, eine Frau geschlagen zu haben, weil sie keinen Sex mit ihm wollte. Dafür soll es Zeugen geben, schreibt sie auf Facebook.
Gestern, am 14. Juli, veröffentlichte Bill Kenny ebenfalls einen Facebook-Post. Dort nimmt er Stellung zu den Vorwürfen. Er schreibt, dass er von einem Festival ausgeschlossen wurde, wegen den Vorwürfen zu sexueller Belästigung und sich nun dazu äußern wolle. Er spricht von einem Auftritt in Edmonton in Juni 2017, bei welchem ihm vorgeworfen wird, eine Frau unangemessener Weise angefasst zu haben. Außerdem bezieht er sich auf die veröffentlichten Texte der anderen Frau. Diese spricht allerdings von einem anderen Auftritt und betont, dass es offenbar mehrere Vorfälle an verschiedenen Orten mit verschiedenen Frauen gegeben habe.
Im dritten Absatz seiner Stellungnahme entschuldigt sich Billy Kenny für die Zeit seines Lebens in der er „Out-of-control“ war. Weiterhin gibt er zu, dass sein Verhalten für einen gewissen Zeitraum 2017 inakzeptabel war und dass nicht mehr die Person sei, die er heute ist. Er sagt, dass er plane sich professionelle Hilfe zu suchen, sich Rat von Freunden und Familie holt und an verschiedenen Kursen zum Thema sexuelle Gewalt teilnehmen möchte.
Eine der betroffenen Frauen antwortet auf sein Statement und sagt: „Die Frau, die die Texte gepostet hat, war ICH. Ich bin allerdings nicht die, über die er hier vom 23. Juni spricht. Er hat dies so oft getan, dass er nicht einmal seine Geschichte richtig erzählen kann. Ich bin zu 100 % dafür, dass Menschen, die in der Vergangenheit Fehler gemacht haben und auf Wiedergutmachung hinarbeiten, lernen und es besser machen. Der erste Schritt ist die volle Rechenschaftspflicht für das Handeln. Ich werde diese Aussage nicht als gut genug akzeptieren. Performative Rechenschaftspflicht ist NICHT genug. Er hat in dieser Erklärung seine Handlungen und den Schaden, den er zahllosen Frauen zugefügt hat, drastisch minimiert.
Billy Kenny DO BETTER.“
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