„Woke Bullshit“: Kater Blau und HÖR Berlin canceln Detroit-Legende

Weil die Inhalte seiner Social-Media-Posts nicht mit den Richtlinien der Berliner Institutionen Kater Blau und HÖR Berlin kompatibel waren, wurde der Detroiter DJ und Produzent DJ Assault von zwei jeweiligen Veranstaltungen ausgeschlossen. Um welche Inhalte es sich im Speziellen handeln soll, gaben die Verantwortlichen nicht preis. Auf Instagram bezog DJ Assault, der mit bürgerlichem Namen Craig De Shan Adams heißt, Stellung zu den Vorwürfen und nahm dabei kein Blatt vor den Mund.

Vom Event im angesagten Berliner Szeneclub Kater Blau wurde Adams im vergangenen Juli ausgeschlossen. Das Booking-Team des Clubs hatte ihm zuvor eine Mail geschrieben, in der es hieß: „Es ist uns bewusst geworden, dass unsere politischen und sozialen Ansichten nicht so übereinstimmen, wie wir es für wichtig halten. Bisher waren wir uns deines Social-Media-Outputs nicht bewusst, der uns von unserer Community gezeigt wurde. Wir können nicht [sic] hinter den Inhalten stehen, weder als Club noch als Community. Daher sind wir [sic] zu dem Schluss gekommen, dass KaterBlau kein geeigneter Ort für dich ist, um zu spielen.”

Rund zwei Monate später erfolgte dann die Absage von HÖR Berlin. In der Mail steht geschrieben: „In den letzten Tagen haben wir Feedback und Bedenken von unserer Community und dem Veranstaltungsort bezüglich bestimmter Inhalte auf euren Social-Media-Plattformen erhalten. Als Organisation, die sich der Förderung von Inklusion und Vielfalt verschrieben hat, nehmen wir solche Bedenken ernst und halten es für wichtig, ihnen auf verantwortungsvolle Weise zu begegnen. Wir sind dafür verantwortlich, dass unsere Veranstaltungen mit unseren Werten und Prinzipien übereinstimmen. Nach reiflicher Überlegung haben wir beschlossen, die Buchung für deinen DJ-Auftritt bei unserer Veranstaltung am 23. September zu stornieren.”

DJ Assault machte die Mails auf Instagram publik und schrieb: „An alle meine Fans in Berlin: Das ist der Grund, warum ich diesen Samstag nicht im Kater Blau spielen werde! Besucht niemals irgendwelche Veranstaltungen in dieser Venue!! Ich werde mich niemals dem „Woke Bullshit“ beugen! Wenn du nicht so denkst wie sie, hassen sie dich. Nur gedankengesteuerte Roboter, sie denken alle gleich. Wenni hr auf diese Art von Bullshit steht, kontaktiert mich nicht!!!”

Weder Kater Blau noch HÖR haben angegeben, welche Social-Media-Inhalte zu ihrer Entscheidung geführt haben. In den Kommentaren erhielt Adams derweil Unterstützung. Dass europäische Clubs in Besitz von weißen Personen einem schwarzen Künstler im Namen von Inklusion und Vielfalt absagen, sei eine Farce, heißt es dort unter anderem. Ein Nutzer schreibt: „Diese Szene wird von Leuten betrieben, die Tugendhaftigkeit benutzen, um den gleichen alten systemischen Rassismus zu verstärken.”

Hier könnt ihr die E-Mails und Instagram-Posts lesen.


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