Berliner DJ verzweifelt – psychische Schäden durch Club-Schließungen

 

Berliner DJ verzweifelt – psychische Schäden durch Club-Schließungen

Vergangenen Mittwoch erreichte uns die erfreuliche Kunde, dass Clubs deutschlandweit ab dem 4. März wieder öffnen können. Zwar vorläufig „nur“ unter 2G-Plus-Bedingungen, aber immerhin…

Zwei Wochen später sollen dann weitere Restriktionen fallen, die Clubbesuche weiter erleichtern könnten. Doch wird wirklich auf Anhieb alles wieder beim alten sein? Insbesondere bei jungen Leuten, aber auch bei Partyveteranen und Mitgliedern der LGBTI-Community hat die fast zweijährige Clubpause psychische Wunden hinterlassen. Das mag für einige von uns absurd klingen, doch sollte man nicht vergessen, dass in der Club- und Partykultur viele Menschen ihr Sozialleben gefunden haben, das ihnen von jetzt auf gleich genommen wurde.

Das sieht auch der Berliner DJ The Lady Machine so, die seit rund zwanzig Jahren im Geschäft ist. Gemeinsam mit Jack Wallis vom Berliner Plattenlabel Unterwegs und Sebastian Weber, der den Twitch-Kanal M909 betreibt, hat sie eine Petition ins Leben gerufen, die sich an die Politik in der Hauptstadt wendet. Gefordert werden messbare und verbindliche Kriterien, unter denen die Club- und Kulturszene ihre Arbeit wieder aufnehmen kann. Es dürfe in keinem Fall zu erneuten Schließungen kommen, die ohnehin schon genug Schaden angerichtet hätten.

Gegenüber dem Portal „Watson“ sagte The Lady Machine: „Ich habe das Gefühl, dass mir viel Energie für Kreativität genommen wurde. Es schien, als würde die Regierung die Schließung unserer Räume als Versuch darstellen, die Zahl der Covid-19-Fälle zu begrenzen, obwohl sie in Wirklichkeit so viel mehr Schaden angerichtet hat – geistig, finanziell und körperlich.“

Weber und Wallis ergänzen: „In der Corona-Diskussion scheint aus unserer Sicht die Wichtigkeit dessen, was wir lieben, in den Hintergrund gerückt zu sein. Viele Menschen scheinen nicht zu verstehen, dass es hier nicht nur um Spaß geht, sondern um Kultur und Kunst, welche vielen Menschen den notwendigen Ausgleich und wichtigen Halt gibt.“

Quelle: Watson

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