Betreiber des PONY Club Sylt: neuer Club in Hamburg

Betreiber des PONY Club Sylt öffnet neuen Club in Hamburg. Foto-Quelle: Flickr. Credit: Daniel De Vidi

Hamburg bekommt einen neuen Club. Dort, wo 2019 ein anderer Club wegen geplanter Abrissarbeiten seine Tore zugemacht hat, öffnet ein bekannter Gastronom ab März eine neue Location. Problematisch: Der Investor, Tim Becker, besitzt den berühmten PONY Club auf Sylt sowie einen weiteren Club in Hamburg, in denen sich im vergangenen Jahr rassistische Vorfälle ereignet haben (sollen).

Das Video kennen inzwischen fast alle: Letztes Jahr ging ein Clip mit rassistischen Parolen als Inhalt viral, in dem offenbar wohlhabende Gäste eines Clubs auf der deutschen Urlaubsinsel Sylt zum Dance-Klasssiker „L’amour Toujours“ des italienischen Produzenten Gigi D’Agostino „Ausländer raus“ und „Deutschland den Deutschen“ skandierten – ein Medienskandal.

Der Vorfall ereignete sich im PONY Club, einer etablierten, glamourösen Party-Location auf der Nordseeinsel, in der vor allen Dinge reiche Leute feiern gehen. Der Kult-Club besteht bereits seit 1961, ist fest etabliert. Seit dem Video bröckelt jedoch das Image, zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung. Der Betreiber, Tim Becker, der als Investor des neuen Club in Hamburg in Erscheinung tritt, distanzierte sich von den Vorfällen. Die Protagonisten des Videos hätten lebenslang Hausverbot im PONY erhalten. Der Club, der auch eine Außenterrasse besitzt, von der das Skandalvideo stammt, hat seine Wiedereröffnung zur Saison 2025 für den April angekündigt.

Das Skandalvideo aus dem PONY Club:

Schwierig: auch ein anderer Club des Besitzers Tim Becker sieht sich mit Rassismusvorwürfen konfrontiert: der Noho Club auf der Hamburger Reeperbahn. Mehrere Personen warfen einem Türsteher rassistisch motivierte Einlasskriterien vor. Auch hier distanzierte sich Becker, dem auch ein Irish Pub in Hamburg gehört.

Während der PONY Club erst im April wieder aufmacht, soll der neue Club unter dem Namen Circle Club in Hamburg schon in wenigen Tagen, zum ersten März, öffnen. Vorher befand sich in der Location am Mühlenkamp der Club du Nord. Dieser schloss jedoch 2019, da das Gebäude, in dem sich auch eine EDEKA-Filiale befindet, abgerissen werden sollte. Die Pläne änderten sich jedoch, sodass laut aktuellem Stand ein Abriss frühestens im Jahr 2033 bevorsteht – Genug Zeit, dort zwischenzeitlich einen neuen Club zu etablieren. 500 000 Euro hat Tim Becker dafür investiert.

Der Circle Club soll für frischen Wind in der Hamburger Clublandschaft sorgen. Ob das Personal spezielle Schulungen zu Themen wie Antidiskriminierung, Awareness und Rassismus geschult werden soll, ist unklar, wie Szene Hamburg berichtet. Fürs Image wäre es wohl besser. Laut Becker soll der Circle Club ein Ort sein, „an dem man den Alltag vergisst und abschalten kann“. Genau das werde jetzt benötigt. „L’amour Toujours“ wird dann vermutlich eher weniger dort gespielt.

Quellen: Szene Hamburg, msn, t-online, t-online

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