Britische DJ-Legende: Schnauze voll von meckernden Oldschool-DJs

Britische DJ-Legende: Schnauze voll von meckernden Oldschool-DJs. Foto-Quelle: Facebook

Der britische DJ Harvey zählt als der DJ der DJs – sprich: als ein DJ-Urgestein, zu dem andere Star-DJs aufschauen. Doch genau dieser DJ holt jetzt gegen andere aus – zumindest gegen jene, die ständig nur am Meckern sind. Davon hat DJ Harvey nämlich die Schnauze voll – und empfiehlt die Rente.

Meldungen von etablierten DJs, die gegen Newcomer-DJs oder gegen die Szene wettern, gibt es in letzter immer häufiger. Gerade noch holte der britische Altsasse Blu Peter gegen die heutige DJ-Kultur aus, diese habe ihre Seele verloren. Die Gründe: Influencer, Social Media, Smartphones, Exklusivität, Marken-Deals anstelle von Musik, Schweiß, der von der Decke tropft und Konzentration aufs DJing.

Underground-Hero Emmanuel, Label-Chef von A R T S gab ebenfalls seinen Senf dazu, in dem er die Worte Blu Peters teilte – und sagte, dass es neben Fake-DJs auch noch echte und leidenschaftliche Künstler gebe.

Solche Beispiele gibt es in der Zeit der Post-Covid-Pandemie, in der sich die Szene ganz deutlich im Wandel befindet, viele. Techno-Star Flug sprach schon 2023 vom „traurigen Zustand der Szene“,

Sam Paganini stellte sich gegen den Mainstream, Marco Faraone wetterte gegen „kitischige Edits“, Mark Reeve gegen Privatjet-DJs und DJ Quicksilver gegen selbsternannte DJ-Legenden.

Letztgenannte Kritik von DJ Quicksilver läuft am ehesten in die Richtung des Statements, das DJ Harvey jetzt gegenüber dem britischen Print-Musik-Magazin Disco Pogo abgegeben hat. Harvey Bassett, so der bürgerliche Name des Langzeit-Discjockeys, war einer der ersten Residents des legendären Nachtclubs Ministry Of Sound in London und ist eng verbunden mit der Clubnacht „New Hard Left“ im Londoner Blue Note, die ebenfalls Kultstatus innehat – genauso wie der DJ selbst. Zahlreiche DJs nennen ihn als ihr Vorbild.

Gegen einige von diesen holt DJ Harvey jedoch jetzt aus: Er habe die Schnauze voll von „DJs mittleren Alters“, die immer nur meckerten oder jammerten. Harvey zu diesen: „Geht einfach in Rente. Vielleicht war eure Karriere zu einem bestimmten Zeitpunkt auf dem Höhepunkt, und es tut mir leid, wenn es für euch nicht geklappt hat, aber vielleicht … vielleicht habt ihr die Augen einfach nicht offen gehalten“ (aus dem Englischen übersetzt).

DJ Harveys Meinung ist also: Die DJs, die gegen Newcomer und die heutige Szene meckerten, hätten ihr Zenit überschritten und sollten doch lieber in DJ-Rente gehen, als sich ständig über andere zu beschweren – ein direkter Kommentar, der für Kontroversen in der Szene sorgen dürfte, da einige sich gekränkt fühlen dürften und nicht zustimmen dürften.

Das originale Statement:

Das könnte dich auch interessieren:

„Ich muss nicht in Privatjets fliegen“ – Mark Reeve legt nach

DJ Quicksilver feuert gegen selbsternannte DJ-Legenden

Zwei Underground-Techno-DJs wettern gegen heutige DJ-Szene „Parodie ihrer selbst“