Dringende Drogenwarnung zu Halloween: 4-HO-MET als Psilocybin verkauft

4-HO-MET
Dringende Drogenwarnung zu Halloween: 4-HO-MET als Psilocybin verkauft

In Zürich wurde kürzlich ein vermeintliches Psilocybin-Liquid getestet – das Ergebnis dürfte viele Psychonaut*innen stutzig machen. Laut einer aktuellen Analyse von Saferparty Zürich enthielt die Probe kein Psilocybin, sondern 4-HO-MET, ein synthetisches Tryptamin, das strukturell zwar mit Psilocybin verwandt ist, sich in Wirkung und Intensität aber deutlich unterscheiden kann.

4-HO-MET, chemisch 4-Hydroxy-N-methyl-N-ethyltryptamin, wird in der Szene gelegentlich als „Research Chemical“ gehandelt und gilt als weniger „spirituell“ als Psilocybin – dafür oft farbenfroher und visueller. Erfahrungsberichte sprechen von kaleidoskopartigen Mustern, kürzerer Wirkdauer und einem insgesamt „leichteren“ Kopfgefühl. Doch die vermeintliche Leichtigkeit täuscht: Über Risiken, Toxizität und Langzeitwirkungen ist so gut wie nichts wissenschaftlich gesichert.

Besonders problematisch ist die Falschdeklaration. Wer glaubt, eine natürliche Pilzsubstanz zu konsumieren, rechnet mit anderen Dosen, anderen Effekten – und trifft womöglich falsche Vorbereitungen. 4-HO-MET ist im Gegensatz zu Psilocybin ein vollsynthetisches Molekül, dessen Dosierung im Milligrammbereich stark schwankt. Schon kleine Unterschiede können große Auswirkungen haben.

Die Zürcher Warnung bezieht sich auf ein blau eingefärbtes Liquid, das als Psilocybin verkauft wurde. Solche Liquids tauchen in letzter Zeit häufiger auf, oft ohne genaue Angaben zur Konzentration oder Herkunft. Konsument*innen wird dringend geraten, Substanzen vor dem Konsum testen zu lassen. Drug-Checking-Angebote wie das von Saferparty.ch sind hier die sicherste Option – denn was auf dem Etikett steht, stimmt leider immer seltener.

Fazit: Auch wenn 4-HO-MET für manche wie ein „moderner Pilztrip“ klingt, bleibt es eine Substanz mit unklarer Sicherheitslage. Wer auf der sicheren Seite bleiben will, hält sich an getestete Substanzen oder verzichtet ganz. Denn gerade im psychedelischen Bereich gilt: Vertrauen ist gut – Substanzanalyse ist besser.

Quelle: saferparty.ch

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