Mit zehn Jahren am Klavier, kurz danach die klassische Musikausbildung. Paolo Alberto Lodde wurde quasi als Musiker geboren. Als dann auch noch die Faszination für Drum Machines und Synthesizer dazu kam, war er kaum noch zu bremsen. Dusty Kid kam in Sardinien auf die Welt und erlangte 2005 seinen Durchbruch in Europa. Von House bis Techno, sein Musikfachwissen ist nicht zu verachten. Umso schwieriger die Entscheidung, welche zehn Platten ihn maßgeblich beeinflusst haben. Für uns hat er sie trotzdem rausgesucht:
Madonna – The First Album (1984)
Erst fand ich “Everybody” echt ein unglaublich furchtbares Stück. Aber die Drums, die beim Album genutzt werden, habe ich einfach geliebt. Und dann diese genialen Synthesizer-Arpeggios bei den Tracks: pures Analog Feeling!
Aphrodite’s Child – 666 (1972)
Als ich bei meinem Vater im Plattenschrank stöberte, fand ich diese Platte. Wahrscheinlich von Cover und Namen angezogen, hab ich einfach reingehört und war fasziniert, wie psychedelisch die Platte war. Erst Jahre später erfuhr ich, dass hinter dem Projekt Vangelis steckt. Einer meiner absoluten Lieblingskünstler!
Aphex Twin – Selected Ambient Works II (1994)
Na ja, die Platte hat vielleicht nicht mein Leben verändert, und ich fand sie etwas öde, als ich sie zum ersten Mal gehört habe. Aber da war ich auch 16 oder so und konnte die Schönheit der Tracks überhaupt nicht wertschätzen. Gottseidank holte ich das ein paar Jahre später nach!
Björk – Debut (1993)
Seit diesem Album bin ich ein riesiger Fan von Björk. Ich erinnere mich, dass ich sie mal bei MTV gesehen habe, als ich zwölf war. Ich fand es so großartig, dass sie einen Drei-Wörter-Satz so singen konnte, als ob es ein Satz mit 30 Wörtern wäre.
Radiohead – Kid A (2000)
Ich war total geschockt, als ich das Album zum ersten Mal hörte. Ich erinnere mich noch, als wäre es gestern gewesen: Ich konnte einfach nicht glauben, wie futuristisch es zu der Zeit war. Die künstlerische Leistung war einfach unschlagbar, und die Melodien waren so genial deep und melancholisch.
The Chemical Brothers – Dig Your Own Hole (1997)
Als ich “Setting Sun” zum ersten Mal hörte, haben mich die Drums völlig sprachlos gemacht. Dieses mächtige, psychedelische mit Rock in einem eigentlich völlig unmöglichen Mix zu Dance Rhythmen vereint. Mein Vater war großer Fan der Beatles und meinte, es würde ihn an “Tomorrow Never Knows” erinnern.
Enigma – The Cross Of Changes (1993)
Das ist wahrscheinlich mit Abstand meine allerliebste Platte. Leider habe Jahre später herausgefunden, dass 80 Prozent der Scheibe nur ein Mix aus Samples ist. Aber egal, ich liebe diese Platte und sie lässt jedes Mal große Emotionen in mir hochsteigen.
Glenn Gould – Bach: The Goldberg Variations (1955)
Ich habe mich mit Bach quasi bis zum Erbrechen beschäftigt und nie einen gebildeteren und komplexeren Komponisten entdeckt, der meine Seele in einem ähnlichen Maße berühren konnte. Glenn Gould spielte die ganze Oper auch noch schön verträumt.
Pink Floyd – Dark Side Of The Moon (1973)
Muss ich hier noch etwas sagen?
The KLF – Chill Out (1991)
Pure Sample-Poesie. Elvis Vocals mit Zügen, die hier und da vorbeirauschen, umgeben von Schafen und einem Schmelztiegel von Steeldrum-Melodien. „Dark Side Of The Moon“ legt sich da nieder in den Hintergrund.
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