Elektronische Beats im Autokino: Das sind die nächsten Shows

Wir feiern auf abgelegenen Waldplätzen und ehemaligen Flughäfen, in stillgelegten Bahnhöfen und verwaisten Luxushotels, auf früheren Raketenstationen der US-Armee und in den größten Fußballstadien der Welt. Je abgefahrener die Location, desto cooler für die Partycrowd. Sprich: Die Event-Veranstalter schicken ihre Scouts los, um das ultimative Nonplusultra in Sachen Feiergelände aufzuspüren – und vergaßen dabei bisher, dass das Gute oft so nah liegt. Direkt vor der Haustür, und das seit mehr als 70 Jahren! Lange totgeglaubt, erleben sie heute in Zeiten der Coronakrise eine Reinkarnation: die Autokinos. Sie werden zu den größten Dancefloors der Nation und sind – Achtung, Wortspiel! – mit Abstand der sicherste Ort, um gemeinsam zu feiern, ohne sich anzustecken. Geschlossene Fenster, maximal zwei Personen pro Wagen, Aussteigen nur im blasenbedingten Notstand. Getränke und Snacks? Sind selbst mitzubringen. Das Konzept, aus einem Freiluftkino für PKW einen Safty-Open-Air-Club zu gestalten, ist ganz simpel: Man nehme einen DJ, stelle ihn vor die riesige Leinwand, die als Video-Wall für visuelle Effekte dient, verwende jede Menge Showtechnik wie Feuerwerk, Flame-Jets und CO2-Shooter – und dann: Party on! Die Autos „tanzen“. Keine meterhohen Boxentürme, keine ohrenbetäubende Belästigung potenzieller Anwohner, nein. Der Sound kommt direkt aus den Auto-Speakern. Einer, der eine goldene Nase für neuartige Konzepte hatte und hat, ist Bernd Breiter. Der Geschäftsführer von BigCityBeats war der Erste, der ein Autokino in einen Club „umgebaut“ hat. In Düsseldorf. Am Tag vor dem Feiertag feierten in zwei Shows insgesamt 2.000 Partygäste „Le Shuuk & Friends – live in Concert“. Sold-out, binnen 60 Minuten! Der 30. April 2020 – ein Meilenstein also in der Event-Industrie, zu COVID´schen Zeiten. Die Folge: Auch andere Veranstalter erkannten das Potenzial der Autokinos. Und da die Krise noch lange nicht zu Ende sein scheint, steigen auch im Sommermonat Juni wieder so einige Festivitäten unter „Quarantäne-Himmel“. Hier mal ein kleiner Überblick:


„Boris Brejcha In Concert 2020 – Drive In“

Der „Joker“ geht auf Tour! Vor Kurzem hat das Management von Boris Brejcha gleich mehrere Termine in mehreren Städten verkündet. Das sind die upcoming Drive-in-Gigs:
13.06.2020: Capitol in den Moselauen, Trier – 20:00 bis 22:00 Uhr | Boris Brejcha, Ann Clue
20.06.2020: Am Westwerk, Bonn – 20:00 bis 22:00 Uhr | Boris Brejcha, Ann Clue

Tickets unter www.borisbrejcha.tickets.io

 

sunshine live präsentiert „Felix Kröcher´s Techno Motor Show“
Techno im Autokino? Aber hallo! Felix Kröcher schnappt sich sein Case und hat sich diverse Locations ausgesucht für seine „Techno Motor Show“. Road Trip, Baby! Wann? Wo? Hier:
12.06.2020: Messepark, Mainz – 23:30 bis 01:00 Uhr
27.06.2020: EWS Arena, Göppingen – 20:30 bis 22:00 Uhr

Tickets unter www.felixkroecher.ticket.io

Gerade schon mal erwähnt: das Westwerk in Bonn. Veranstalter RheinEvents (macht unter anderem das Panama Open Air) bietet seit dem 15. Mai nahezu täglich Autokino-Shows an. Bisher sind 41 Gigs confirmt. Noch mehr gute Nachrichten, bedingt durch die Lockerung des Lockdowns: Die Kapazität wurde auf 250 Autos pro Event erhöht. Und: Es dürfen Personen aus zwei Haushalten im Wagen sitzen. Heino habt ihr leider schon verpasst. Dafür kommen aber Milk & Sugar (14.06.2020) und Angerfist (27.06.2020) auf den Platz am Westwerk. Infos und Tickets gibt es auf www.bonnlive.com.

Tech-House? Abgehakt. Techno? Haken dran. House und Hardcore? Häkchen mit „erledigt“. Fehlt noch: Trance. Auch das haben wir für euch im Programm – und zwar dank zweier Pioniere, die seit mehr als drei Jahrzehnten nicht mehr von der Uplifting-Front wegzudenken sind. Alle Kenner werden beim Namen „HeavensGate“ sofort wissen, um wen es sich handelt: Alex M.O.R.P.H. und Woody van Eyden. Here u go:

11.06.2020: Autokino Kemnader See, Bochum
In Planung sind auch eine Show in Gysenberg und ein World Club Kino in Düsseldorf. Für Details einfach die Websites von Alex checken: www.alexmorph.com.

 

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Foto Milk & Sugar: Thomas Aagh