Isle of Summer: München im technoiden Ausnahmezustand – ein Interview

IOS

Es ist gerade erst ein paar Tage her, dass München erneut zur lebenswertesten Stadt Europas gewählt wurde. Lebens- und vor allem liebenswert ist, was Stefan Sumper und sein Team auch 2018 wieder auf die Beine stellen: Isle of Summer – ein großartiges und mit viel Liebe geplantes und durchgeführtes Open-Air-Event auf historischem Boden: Der olympischen Reitanlage in München-Riem. Ich habe den Macher – der stellvertretend auch für seine Teamkollegen spricht – im virtuellen Raum getroffen und ihm mal ein paar Fragen gestellt. Zuvor sollt ihr aber noch kurz die Hardfacts erfahren. Et voila:

– Event: Isle of Summer
– Location: Olympische Reitanlage, München-Riem
– Datum: 24 Juni 2018
– Styles: Techno, House
– vier Stages
– Line-up (A-Z): Adam Beyer, Aka Aka, Alle Farben, Âme (DJ-Set), Andhim, Ben Klock, Boris Brejcha, Charlotte de Witte, Dirty Doering, Einmusik, Extrawelt, Format:B, Klaudia Gawlas, Luna Semara, Marek Hemmann, Martin Solveig, Ofenbach, Recondite, Sam Paganini, Stephan Bodzin, Victor Ruiz

Sonntag, der 24. Juni 2018. Warum sollte man sich diesen Termin ganz dick in seinem Partykalender markieren?

Na ja, Isle of Summer am 24. Juni ist das größte Open-Air-Spektakel im Münchner Raum. Es gibt vergleichsweise kein größeres elektronisches Open Air in München. Das Festival findet zudem auf olympischem Boden statt und strahlt eventuell auch deshalb im Vergleich besonders hell. Wir spielen im olympischen Reitstadion, und dort auf den riesigen Grünflächen, wo sonst Pferde und ihre Reiter zu Hause sind. Aus meiner Sicht gibt es keine vergleichbare Location. Wir waren schon vor vielen Jahren dort und haben uns sofort verliebt. Seitdem bearbeiten wir die Vermieter und vor allem auch die Behörden und haben es nun letztes Jahr erstmalig geschafft, dort veranstalten zu dürfen. Das Spektakel findet dieses Jahr auf vier Stages statt. Es werden über 20 nationale und internationale Künstler auftreten. Mit dabei sind u. a. Adam Beyer, Ben Klock, Stephan Bodzin, Sam Paganini, Boris Brejcha, Charlotte de Witte, aber auch Martin Solveig, Alle Farben, Aka Aka, Andhim und viele mehr. Wir erwarten mehrere tausend Gäste, vor allem aus dem süddeutschen Raum. Isle of Summer ist also das Eventhighlight, dass man auf keinen Fall verpassen sollte

Warum eigentlich „Isle of Summer II”? Das lässt darauf schließen, dass es mehrere Ausgaben gibt?

Richtig! Die Isle of Summer ist eine Festivalreihe bestehend aus drei Editionen. Das Season Opening auf der Praterinsel am 28.04., die „große“ Isle of Summer am 24.06. in Riem und das Season Closing am 04.08.2018 am Munich Beach Resort in Oberschleißheim. Letzteres findet ebenfalls auf olympischen Boden statt: Der olympischen Ruderregatta, und ist ein weiteres Highlight. Das Season Opening ist kleiner und eher der familiäre Ableger der IOS-Reihe. Es findet außerdem mitten in der Innenstadt von München statt. Umringt von einer alten Schnapsbrennerei, Kastanienbäumen und der Isar. Hier wird man elf Stunden ausgelassen feiern können. Aber Obacht: wir sind fast ausverkauft.

Erzähl doch vielleicht kurz etwas über die History eurer Partyreihe. Wie kam es dazu, was ist genau euer Konzept und worin unterscheidet ihr euch von anderen 1-Day-Festivals?

Die IOS-Reihe ist jetzt aktuell in der neunten Saison. Angefangen hat alles auf der Praterinsel mit vier Events pro Jahr. Damals hatten wir ein glückliches Händchen mit den Bookings und konnten auch deshalb schnell an Bekanntheit gewinnen. Zu Gast waren in den ersten Jahren heutige große Namen, wie z. B. Fritz Kalkbrenner, DJ Koze, Lexy & K-Paul, Guy Gerber, Monika Kruse, aber auch Robin Schulz, Bakermat, Klangkarussell, Sascha Braemer und, und, und. Seitdem haben wir auf vielen Locations gespielt und mussten gewollt und ungewollt öfters mal umziehen. Das hat uns stets vor große Herausforderungen gestellt und wir haben hier viel dazulernen können. Aber eins haben wir nicht vergessen – und hier wollen wir uns auch mal bedanken: Unsere Fans sind uns treu geblieben, haben uns vertraut und sind stets mitgezogen.
Ich denke, wir haben über viele Jahre bewiesen, dass wir stets unser Bestes geben, um einen schönen Tag unter freiem Himmel zu garantieren. Die Line-ups sind mit uns gewachsen und wir versuchen hier eine große Zielgruppe glücklich zu machen. Das ist nicht immer einfach, aber wer uns kennt, der weiß was er / sie bekommt. (lacht)

Wer steckt alles hinter der Veranstaltungscrew und wie teilt ihr euch als Team auf – sprich: Wer macht was?

Mittlerweile ist unser Team herangereift und neben den Hauptverantwortlichen in der Chefetage (das sind meine drei Partner Horst, Bastian und Patrick und ich) gibt es dann noch sehr wichtige Personen im Hintergrund, die hier im Bereich Marketing, Booking, Behörde, Buchhaltung etc. jedes Jahr eine sehr beachtliche Leistung abliefern. Namentlich sind das Leslie, Alex, Celena.

Isle of Summer II findet in München-Riem statt. München-Riem… Da fallen mir die legendären Technopartys auf dem ehemaligen Flughafengelände ein. Ultraschall – unvergessen. Was habe ich doch in meiner alten Heimat gefeiert… Für alle Nicht-Münchner: Wie ist die Technoszene heute so?

Naja immer noch vorhanden würde ich sagen. Leider wird sie aber in München sehr stark durch äußere Umstände eingebremst. Aber sie lebt und ist dabei bunt und intensiv. Manchmal muss man sie suchen, selten findet man sie geballt auf einer Party.

Ihr habt für Isle of Summer II eine ganz spezielle Location ausgewählt. Welche? Und verrate uns doch vielleicht schon ein paar Details bezüglich Floor-Design, Lichttechnik, Visuals und Soundanlage/Beschallung.

Wie oben schon beschrieben findet das Mega-Spektakel auf dem historischen Boden des olympischen Reitstadions statt. Beim Floordesign möchte ich jetzt noch nicht so viel verraten, da wir ja gerne auch noch ein paar Überraschungen am Feld haben wollen. Generell speilen wir aber vorallem auf den beiden großen Bühnen wieder mit großen LED-Flächen und eine K2 L-Acoustics. Bei den beiden anderen Floors wird es etwas verspielter und auch familiärer.

Das Line-up ist wirklich großartig besetzt und wird zigtausend Menschen anziehen. Mit welchem Ansturm rechnet ihr und wo bekommt man am schnellsten Tickets, und zu welchem Kurs?

Wir haben uns dieses Jahr besonders ins Zeug gelegt und rechnen daher mit einer sehr großen Resonanz, die sich bereits jetzt schon abzeichnet. Daher kalkulieren wir erneut mit einem Zuwachs von 10-15 Prozent. Da wir mit der Kapazität aber leider vorerst nicht wesentlich weiter hoch können, kann es im Ticketverkauf eng werden. Daher empfehlen wir jedem, frühzeitig zu kaufen, da es a) billiger ist und man b) sicher dabei sein kann. Letztes Jahr waren wir ebenfalls ausverkauft.
Die Tickets werden über unsere Facebookseite und natürlich unsere Homepage www.isleofsummer.de verkauft. Momentan kostet ein Ticket 34,90 Euro. Man kann sich jedoch auch einiges sparen, wenn man mit einer Gruppe von sechse Leuten kommt. Da kann man Vorteile aus unserer Gruppenaktion nutzen und spart ca. 18 Prozent.

Noch mal zum Line-up: allererste Sahne! Habt ihr euch bei einem Brainstorming zusammengesetzt, eure Favourites notiert und dann die Booking-Anfragen gestartet, oder wie seid ihr vorgegangen?

Wir schauen uns an, was interantional funktioniert und sind deshalb auch viel unterwegs. Dabei interessiert gar nicht mal so sehr, was in Deutschland funktioniert, sondern viel mehr, was interantional Anklang findet. Der zweite Indikator ist natürlich auch der persönliche Geschmack. Wir setzen uns dann – wie du richtig vermutet hast – in großer Runde zusammen und schauen, was möglich und bezahlbar ist.

Gibt es Festivals, die ihr euch zum Vorbild genommen habt? Wie beispielsweise Tomorrowland das Vorbild von Parookaville war.

Nicht wirklich. Highlights im Jahr sind aber sicherlich ganz andere Events wie z. B. Day Zero in Tulum (Mexiko) oder die Off-Sonar-Parties in Barcelona, oder auch das BPM in Portugal. Leider können wir im Sommer fast nie auf vergleichbare Festivals und Open Airs fahren, da es die Zeit nicht zu lässt.

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(C) Foto: Modern Amusement