Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft rund um die Loveparade-Katastrophe 2010 laufen noch immer, nähern sich aber wohl langsam dem Ende und somit dem Prozessstart. Wie jetzt focus.de berichtete, gibt es nun ein Gutachten der Firma Invita Consult, dass die Veranstalterfirma Lopavent schwer belastet und ihr eine erhebliche Schuld an dem Unglück vorwirft.
So stellte sich heraus, dass Lopavent für Bühnen und VIP-Bereiche 640 Ordner abstellte, für das über 100.000 Quadratmeter große Paradengelände allerdings nur 234. Ebenso heißt es, dass die Ordnungskräfte keine umfassenden Erfahrungen mit eine Event solcher Größenordnung hatten und mit ihren Aufgaben an Rampe und Tunnel komplett überfordert waren.
Veranstalter Rainer Schaller weist bisher jegliche Verantwortung am Sicherheitskonzept zurück. Laut Focus soll allerdings im Vorfeld der Loveparade Schallers Anwalt die Behörden massiv unter Druck gesetzt haben, um Kosten zu sparen – auch, bzw. vor allem im Bereich der Sicherheit. Das geht aus internen Mails hervor, die den Ermittlern vorliegen.
Mehr dazu:
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The Neverending Loveparade Story – Teil 1756 – Staatsanwaltschaft verteidigt Loveparade-Ermittlungen
The neverending Loveparade-Unglück-Farce
David Schraven von derwesten.de hat den Weg in die Katastrophe in einer Infografik dargestellt:
www.derwesten-recherche.org/2013/06/loveparade-die-komplizierte-suche-nach-der-verantwortung/loveparade