Psychedelika – große Unterschiede zu anderen Drogen

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Psychedelika revolutionieren derzeit die Wissenschaft. Es wird sich mit psychedelischen Substanzen unter einem neuen Blickpunkt befasst. Die heilende Wirkung für die Psyche ist mittlerweile nicht mehr von der Hand zu weisen. Wissenschaftler hoffen, dass Psychedelika zu medizinischen und psychotherapeutischen  Zwecken bald legal und umfassend genutzt werden können. Psychedelika sind der Schlüssel, um emotionale Krankheiten wie Depressionen, Angstzustände dort bearbeiten zu können, wo sie entstehen, nämlich in der Psyche. Psychedelika haben die Fähigkeit auf eine gänzlich andere Weise zu wirken als Drogen wie Kokain, Alkohol, Heroin. Aber was macht Psychedelika psychedelisch? Wo besteht der Unterschied zu Koks u.s.w.? Wir schauen uns LSD, Magic Mushrooms und Ayahuasca im Vergleich dazu genauer an.

Die Gruppe der Psychedelika, zu der Meskalin ebenso zählt, unterscheidet sich in einem prägnanten Unterschied von anderen Drogen-Gruppen. Der Sucht-Faktor, den man eigentlich jeder Droge und auch vielen Medikamenten zuschreiben kann, kommt bei Psychedelika nicht vor. Das Gehirn reagiert auf die Substanz-Gruppen in einer ganz unterschiedlichen Weise.
Durch Kokain zum Beispiel entsteht im Gehirn eine Euphorie, wir belohnen und motivieren unser Gehirn damit, nach gewisser Zeit wird dieser Zyklus verstärkt und man benötigt eine höhere Dosis psychoaktiver Substanzen, um sich dem unterbewussten Belohnung- und Motivationsniveau anzupassen. Kurz: Sucht.
Im Vergleich dazu Magic Mushrooms. Sie besitzen die psychoaktive Substanz Psilocybin. Psilocybin scheint die Infrastruktur der präfrontalen Kortex des Gehirns grundlegend zu verändern. Es ändert, wie Informationen in diesem Bereich des Gehirns ausgetauscht werden.

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Bild: Business Insider/Mike Nudelman

Kein anderes Medikament konnte ansatzweise neuartige dauerhafte Verhaltensänderungen auslösen oder hervorrufen. Der psychedelischen Erfahrung, die man auf dieser „Reise“ gewinnt, wird erhöhter Lebensoptimismus zugeschrieben.

Psilocybin ist nicht die einzige psychedelische Droge, die Forscher für ihre potenziell therapeutischen Effekte studieren. Sie betrachten auch LSD (Acid), DMT (Ayahuasca) und mehr. Jede Droge hat eine andere Trip- und Wirkeintrittzeit und variiert in Bezug auf ihre Legalität auf der ganzen Welt.

LSD und Psilocybin unterscheiden sich im Hauptaugenmerk dadurch, dass LSD synthetisiert wird und Psilocybin von Magic Mushrooms auf die natürliche Weise produziert wird.

Ayahuasca (DMT) dagegen wird gewöhnlich als Getränk verbraucht. Es wird aus den mazerierten und gekochten Reben der Banisteriopsis caapi (yage) Pflanze und der Psychotria viridis (chacruna) Blatt gebraut. Es ist spirituelle Medizin in indigenen Völkern von Bolivien, Kolumbien, Ecuador und Peru. Ayahuascas Wirkungen kommen aus der Vermischung des Arzneimittels Dimethyltryptamin oder DMT aus der Chacruna-Pflanze und dem MAO-Inhibitor aus der Yage-Pflanze, wodurch das DMT in den Blutkreislauf aufgenommen werden kann. In Zusammenhang mit der Wirkung von DMT wird über Nahtoderfahrungen gesprochen. Ein vergleichsweise kurzer aber sehr intensiver Trip.

Psychedelische Erfahrungen sammelt man nicht nur während der akuten Wirkungszeit der Substanz, auch im Nachhinein zerrt das Gehirn an diesem innovativen Lern- und Erkenntnisprozess. Psychedelisch wirkende Drogen verzögern und verändern den Beginn der Gewohnheitsbildung, indem sie die Serotoninproduktion blockieren. Das Gehirn reagiert nun auf altbekannte Reize und zusätzlich auf etwas absolut Neues. Die Denkprozesse und das Differenzierungs- und Empfindungs­vermögen und die sensorische Sensibilität sind über die bekannten Grenzen des Normalbewusst­seins hinaus gewachsen. Somit entsteht der langanhaltende therapeutische Heilungseffekt, ohne dass Sucht und Abhängigkeit ins Spiel kommen. Die meisten Psychedelika wirken über Indolalkaloide, die nahe mit den körpereigenen Neurotransmittern verwandt sind.

Substanzen wie LSD und Psilocybin ermöglichen den Zugang zum Über- und Unterbewusstsein bei klarem Bewusstsein. Die erlebte Erfahrungen speichern sich ohne Gedächtnisproblematiken ab. Die psychedelischen Erlebnisse unter Psilocybin sind dem synthetischem LSD sehr ähnlich. Psilocybin bewirkt meist eine stabile positive Gefühlsfärbung. Stimmungsumschwünge und emotionales Ungleichgewicht sind selten, und es mildert das Wiedererleben von verdrängten Konflikten und traumatischem Erlebnissen. Außerdem besitzt Psilocybin weniger neurovegetative Nebenwirkungen und es zeigt eine geringe Neigung zu Identifikationsverlusten. Daher hat Psilocybin beim Einsatz in der Psychoanalyse und -therapie potente Effekte, die zur Heilung der Psyche beitragen.

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