Revolverclub – Drei Menschen starben an MDMA-Overdose

 

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Revolverclub – Drei Menschen starben an MDMA-Overdose

Vergangenes Wochenende starben in Melbourne drei Menschen an einer Überdosis MDMA. Weitere 20 Personen mussten in die Notaufnahme. Ein 30-jähriger Kellner mit französischer Staatsbürgerschaft wurde am Sonntag Morgen verhaftet. Er wird wegen Drogenhandel, Besitz von MDMA und Besitz der Erträge aus Straftaten beschuldigt.

Die tragischen Fälle ereigneten sich in dem Club Revolver Freitag Nacht und rund um das Ausgehviertel Chapel Street. Ein Freund einer Frau, die auch wegen MDMA-Überdosis ins Krankenhaus eingeliefert wurde, konnte den 30-jährigen Franzosen als Dealer identifizieren. Am Montagmorgen wurde er vor Gericht diesbezüglich konfrontiert. Laut polizeilicher Aussage fehlt es aber an Beweisen, diesen Mann vorzuwerfen, dass er Schuld an den tödlichen Überdosen ist. Mehr Details gingen aus den Berichten der Polizei nicht hervor. Obwohl die Polizei gegen eine Freilassung auf Kaution war, gewährte das Gericht die Kaution doch. Der Franzose verteidigte sich mit der Aussage, dass es suggestiv sei, dass die Drogen, die von dem 30-jährigen Franzosen verkauft worden sind, zur tödlichen Überdosis geführt haben. Auf Grund mangelnder  Beweise ist der erstmal auf freien Fuß, muss sich aber im Februar nochmals vor Gericht verantworten. Es brauch einige Zeit an Ermittlungen, ob es die Potenz der Droge war oder ob noch weitere Streckmittel dazu gefügt wurden, die die Todesfälle verursachten. Die Polizei wartet auf Drogentests und einen Toxikologie-Bericht, um zu sehen, ob das gleiche Medikament für die drei Todesfälle verantwortlich ist. Noch ist auch unklar, ob die Drogen in kristall- oder pillenform verkauft wurden.

Was besorglich ist, ist dass es einige Zeit dauern wird, bis die „schlechten“ Drogen vom Markt verschwinden, sagt Detective Davis Newman. Es ist zu befürchten, dass an den kommenden Wochenenden weitere solche Fälle sich ereignen werden. An dem vergangenen Wochenende haben die Ereignisse sich rund um die Chapel Street abgespielt, einem Ausgehviertel in Melbourne. Newman sagt außerdem: „Wie wir diese Art von Droge kennen, wenn wir eine solche Charge bekommen, kommt sie durch die Tentakel der Drogenhandelswelt [und] sie werden sich nicht auf einen Bereich beschränken, sie werden sich ausbreiten und wir wissen nicht wirklich wohin.“
Weiter wird von ihm vermutet, dass die Drogen starkt verunreinigt gewesen sein müssen, denn die Patienten, die sich deshalb im Krankenhaus aufhalten leiden an Halluzinationen, sind aggressiv und haben starke Krampfanfälle. Nicht nur der Club Revolver warnt vor den derzeit im Umlauf befindenden synthetischen Drogen.

Keine Pläne zur Einführung von Pillen-Tests sagt Regierung

Der australische Green-Chef Richard Di Natale schrieb öffentlich auf Facebook dazu: „Wir brauchen einen neuen Ansatz, wenn es darum geht, mit illegalen Drogen umzugehen und den Schaden, den sie verursachen, zu reduzieren.“

Der Notarzt und leitende Dozent der Medizin an der ANU Dr. David Caldicott meint, wenn es in Melbourne möglich gewesen wäre, die Drogen vorab zu testen lassen zu können, wie es in manchen europäischen Ländern möglich ist, hätten die Tragödien ggf. vermieden werden können und man wüsste schon jetzt welche Inhaltsstoffe die eingetroffene Charge enthält. Im Moment muss man noch auf post mortem Ergebnisse warten.
Einige Gruppen und die Greens sprachen das Thema Drug-Testing schon an und verlangten, dass dies auch in Australien ermöglicht werden solle. Die einfache Message „don´t take drugs“ funktioniert nicht. Mehr Aufklärung und Drug-Testing sind nötig um Schaden reduzieren zu können.
Die Regierung vom australischen Bundesstaat Victoria plant jedoch nicht, solche Drogentests einzuführen oder auszuprobieren. Deren Einstellung dazu ist, dass wenn man nicht weiß, was die Drogen enthalten, die man nimmt, sollte man sie erst gar nicht nehmen.
Der Nachtclub Revolver appelliert an seine Gäste, dass man auf sich und andere bitte Acht nehmen mag und warnt davor, dass derzeit gefährlich Substanzen im Umlauf sind. Mehr können sie nicht tun, wie zum Beispiel ein Drugtesting vor dem Club.

Wie wir leider sehen müssen, ist es eigentlich unabdinglich Drug-Tests einzuführen. Überall auf der Welt passieren tragische Unfälle, die wahrscheinlich vermieden hätten werden können, wenn man die Möglichkeit gehabt hätte, den Party-Stoff vorab auf die Substanzen und deren Gehalt testen lassen zu können. Wir bedauern eine solche engstirnige Politik sehr und sprechen hiermit unsere Anteilnahme den Familienmitgliedern und Freunden der Verstorbenen aus.

Bild: Wikipedia (DEA)

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