Spotify & Co. wollen Tantiemen auf historisches Minimum drücken

Die weltweit führenden Musikstreamingdienste, darunter Spotify, Apple, Amazon, Google & Co., wollen die Tantieme-Ausschüttung an Künstler*innen auf einen historischen Mindestwert reduzieren. Wie das Portal „Music Business Worldwide“ berichtet, haben die Unternehmen vor wenigen Tagen beim US Copyright Royalty Board (CRB) Dokumente eingereicht, in denen die Ausschüttung an Songwriter*innen zwischen 2023 und 2027 festgelegt ist.

Das Urheberrechtsgesetz schreibt vor, dass alle fünf Jahre ein Verfahren durchgeführt werden muss, um die Höhe der von Streamingdiensten an Songwriter*innen und Verleger*innen zu zahlenden mechanischen Lizenzgebühren zu bestimmen.

Im Verlauf der vergangenen Jahre gab es immer wieder Kritik und zähe Tarifverhandlungen bezüglich der Tantieme-Ausschüttung. Mit dem nun von den Streamingdiensten eingereichten Vorschlag zur erneuten Reduzierung der ausgezahlten Gelder dürfte sich das Pulverfass weiter füllen. David Israelite, Präsident und CEO der National Music Publishers Association (NMPA) sieht das diesjährige CRB-Verfahren als „das wichtigste CRB-Verfahren, das wir je hatten.“ Laut ihm könne der Prozess bedeutsame Konsequenzen für Songwriter*innen und Musikverleger*innen haben.

Im Gespräch mit „Music Business Worldwide“ gab er sich trotz der entmutigenden Ankündigung der Streamingdienste kämpferisch: „Wir werden dafür kämpfen, die Zahlungen der Streaming-Dienste an die Songwriter*innen deutlich zu erhöhen, und wir werden jetzt mit voller Transparenz sehen, in welchem Maße Spotify, Amazon, Apple, YouTube und Pandora versuchen, das Wenige, das sie derzeit zahlen, zu kürzen.“

Für Israelite sei die vorgeschlagene Reduzierung der Tantieme in jedem Fall enttäuschend, nicht aber überraschend. Künstler*innen seien von den Streamingdiensten über die Jahre schließlich nie angemessen behandelt worden, auch wenn die Lizenzgebühren zwischenzeitlich angestiegen waren.

Weitere Details könnt ihr dem Artikel von „Music Business Worldwide“ entnehmen.

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Quelle: Music Business Worldwide