Street Parade Zürich – 900000 Besucher und viel Sonne

Street Parade Zürich – 900000 Besucher und viel Sonne

Nach zwei Jahren Corona-Pause gab die Street Parade in Zürich am vergangenen Wochenende ihr leuchtendes Comeback. Bei strahlendem Sonnenschein feierten rund 900.000 Menschen und verwandelten die Zürcher Innenstadt in ein Tollhaus der elektronischen Musik.

Die 29. Street Parade stand unter dem Motto „Think!“. Nur wer denke, könne sein Handeln und seine Vorurteile bestätigen, abhaken oder neu justieren, so das Organisationskomitee. Es schlängelten sich 20 Floats um den Zürichsee und rund um die Strecke gab es diverse Bühnen mit dazugehörigen Backstage-Bereichen. Wir haben es nicht geschafft, jeder Bühne einen Besuch abzustatten, aber auf der Rakete-Bühne trafen wir Animal Trainer mit seinem Vater, auf Andrea Olivas Bühne Mousse T., auf dem wie immer rappelvollen Partysan-Boot trafen wir Karotte und bei der coolen Party im Hotel Ruby am Beatenplatz trafen wir Tom Novy. Monika Kruse hatte sich kurzfristig krank gemeldet, weswegen Animal Trainer ihren Platz auf der Hauptbühne einnahm.

Viele Zürcher versuchten wieder, sich über den Wasserweg Zugang zu diversen Backstage-Bereichen zu ‚erschleichen‘. Aber in nasser Badehose oder Bikini fällt man auch in Zürich ein wenig auf.

Bei aller Freude gibt es jedoch auch Negatives zu berichten: ein Besucher starb bei einem tödlichen Zwischenfall.

Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, kam es bei dem Mega-Event zu 36 vorläufigen Festnahmen, beispielsweise wegen Diebstahls, Körperverletzung und Drogendelikten. Eine verschwindend geringe Zahl für die Anzahl an Gästen. Während die Statistiken für solch ein XXL-Musikevent wohl eher ungewöhnlich sind, sorgte ein anderes Ereignis für Entsetzen: ein 27-Jähriger sprang in ein angrenzendes Gewässer und tauchte nicht mehr. Kurze Zeit später konnte nur noch die Leiche des jungen Mannes geborgen werden. Jede Hilfe kam zu spät.

Allgemein hatte man jedoch das Gefühl, dass es selten so eine Euphorie auf den Straßen Zürichs gab. Bei 34 Grad und vornehmlich housig bis tech-housigen Beats kannte die Begeisterung keine Grenzen. Allerdings musste man sein ‚Säckle‘ gut gefüllt haben. Eine leckere Bratwurst kostete 8.50 Franken, ein Gin Tonic 17 Franken und ein Berliner Luft-Shot 8 Franken. Aber, Zürich ist nur einmal im Jahr. Es sei denn, man fährt öfter hin. Nach der Parade gab es diverse After-Partys, die alle gut gefüllt gewesen sind. Unsere Homebase war das Hotel Ruby, in dem wir eingebucht gewesen sind und so zwischendurch immer wieder duschen und eine Stunde schlafen konnten, bevor es weiter ging.

Auf der Hauptbühne ging es, im Gegensatz zu vielen Bühnen entlang der Paradenstrecke, etwas knackiger zu mit u.a. Chris Liebing und FJAAK. Am nächsten Morgen war die Straßenreinigung Zürich schon fleißig dabei, die Überreste der Raver zu beseitigen und als wir uns aus der Metropole am Zürichsee entfernten, deutete nur noch wenig auf den Umzug von knapp einer Million Menschen hin.

 

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