Tauron Festiwal Nowa Muzyka 2014 – ein Rückblick

IMG_0318Das Tauron Festiwal Nowa Muzyka – Tauron Festival für neue Musik – ist seit 2006 ein Garant für ein qualitativ hochwertiges Line-up aus von Jazz- und Elektronik-Musik-Künstlern. Das Ambiente von Kattowitz, Hauptstadt Schlesiens und Industriemetropole der polnischen Steinkohleindustrie, trägt zu der gelungenen Fusion aus Arbeit und Kunst, Moderne und Historie, Yin und Yang bei.
IMG_0316Die Veranstalter, die laut eigenen Aussagen zu Beginn nicht mehr im Sinn hatten, als der polnischen Öffentlichkeit zu zeigen, was ihrer Meinung nach zum Wertvollsten in den Bereichen Jazz, Nu Jazz, Elektronik und Dance-Musik gehört, haben es sehr schnell geschafft, das Festival im Herzen Schlesiens, unweit von Krakau entfernt, zu einer festen Größe im europäischen Eventkalender zu machen. Bis 2013 fand das Festival auf dem Gelände einer stillgelegten Steinkohlemine statt. In diesem Jahr wurde das architektonisch hoch interessante Gelände des Heimatmuseums ausgewählt, um mehr Gäste in Empfang nehmen zu können und dabei die besondere Atmosphäre des Tauron Festiwal aufrecht zu erhalten.

Die neunte Ausgabe des Tauron Festiwals, das wir vom FAZE Magazin als Medienpartner begleiten durften, begann donnerstags mit einem Konzert von Sohn, der für den verhinderten Chet Faker auftrat. Im Laufe des weiteren Wochenendes wurden wir mit elektronischer Musik von so herausragenden Acts wie Neneh Cherry, Mouse On Mars (lest auch das Interview, dessen Link ihr untenstehend findet), Theo Parrish, Kelis, Elliphant, Clark, Nozinja, Cakes da Killa, Terranova, Elekfantz, Ben Ufo, The Field, Dixon, Jackson and his Computerband, Bokka oder WhoMadeWho, Kode9, Cooly G und Paula Temple bespaßt. Das Abschlusskonzert am Sonntag spielte der Hamburger Komponist Nils Frahm.
IMG_0299Die Atmosphäre auf diesem Festival ist einfach nur als besonders zu beschreiben. Es gibt einen Kinderhort, in dem Gäste ihre Kinder wohlbehütet ‚parken‘ können. Die Imbissbuden sind behutsam in das Festivalbild integriert worden und an einer Hand abzuzählen. Vereinzelte Sponsoren bemühen sich, nicht groß aufzufallen, was GoPro besser gelingt als der Telekom. Harten Alkohol kann man an einer Bar zu sich nehmen. Wein-Stände und Bier-Theken gibt es mehrere, aber einen Catering-Overkill gibt es zu keiner Zeit festzustellen. Auch wenn es ein wenig platt klingt, hier steht die Musik im Vordergrund; und die ist sehr abwechslungsreich. Die Main-Stage, die in einem riesigen Zirkus-Zelt beheimatet ist, ist am Freitag Schauplatz eines Zusammentreffens der besonderen Art. Nach einem reinrassigen Jazz-Orchester, das frenetisch gefeiert wird, tritt Neneh Cherry auf und dem Publikum gehörig in den Allerwertesten. Wie ein Derwisch tanzt die 50-jährige Schwedin über die Bühne, um dann den Staffelstab an WhoMadeWho weiterzugeben. Ich kann mir kein Festival in Deutschland vorstellen, auf dem ein Jazz Orchester eine Stunde vor mehreren Tausend Zuhörern spielt und gefeiert wird. Großartig.

Jetzt noch weiter auf die einzelnen Darbietungen einzugehen, würde zu weit führen. Festzuhalten ist aber, dass man jedem Act den Spaß an der Performance anmerken konnte. Erwähnenswert ist noch, dass sehr viele polnische Künstler gute Spielzeiten erhalten haben und ihnen so die Möglichkeit geboten wurde, ihr Können einem internationalen Publikum, bestehend aus Österreichern, Tschechen, Engländern, Deutschen und Polen bekommen haben, unter Beweis zu stellen. Ich freue mich auf das nächste Festival in 2015. Do zobaczenia.

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Mehr Impressionen findet ihr hier:
www.festiwalnowamuzyka.pl/en

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