UNUM Festival 2019 – Alle miteinander vereint

Dieses Jahr fand zum ersten Mal das UNUM Festival am Strand „Rana e Hedhun“ in Shengjin/Albanien statt. Albanien hatte ich bislang nicht auf dem Schirm, daher war meine Pressereise die ideale Gelegenheit, ein neues Land kennenzulernen. Direkt an der Adria und umgeben von den albanischen Alpen bestätigte sich meine Vermutung – das Setting hätte kaum schöner sein können. Auch musikalisch gesehen hat das unscheinbare Land einiges in petto. Das Line-up war größtenteils mit osteuropäischen Künstlern gespickt, die sich überwiegend im Underground bewegen. Übliche Headliner wie Adriatique, Joseph Capriati, Butch und Luciano waren deutlich unterbesetzt. Das mag wohl daran liegen, dass das internationale Festival dazu beitragen soll, die albanische elektronische Musikszene zu fördern. Und diese Vision ist den Machern gelungen, rund 8000 Leute tanzten am letzten Maiwochenende zu Petre Inspirescu, Zip, Raresh, Vera, Sonja Moonear und vielen mehr.  Ich bin hingefahren und fand eine gemixte Crowd aus Ibizagängern und Berlin vor.

Welcome to Albania

Los ging es für mich am Donnerstag im Rafaelo Resort, ein Hotelkomplex, in dem der größte Teil unserer Crew und der Festivalbesucher untergebracht wurde. Der Check-in verlief reibungslos und mein Zimmer war erste Sahne – der Ausblick vom Balkon aus war wunderschön, links die Aussicht aufs Meer und geradeaus waren die Berge. Hierfür ein großes Dankeschön an die Festivalbetreiber. Bei der Warm-Up Party kam zum ersten Mal das gesamte Presseteam zusammen. In der Überzahl waren die Engländer, bekanntlich die verrücktesten Köpfe von allen. Aber auch Medienpartner aus Italien, Irland, Berlin und anderen Nationalitäten. War eine ziemlich verrückte Nacht.

Albaner sind korrekt

Albanien ist bisher noch ein echter Geheimtipp, wenn es um Urlaubsgebiete geht. Das spiegelt sich vor allem in den Preisen wider. Bereits vor dem Festival wurde mir die Warmherzigkeit der Albaner ans Herz gelegt, das durfte ich bereits nach kurzer Zeit selbst herausfinden. Da ich mein Handy am Tag zuvor geschrottet hatte, bin ich morgens früh losgezogen, um einen Reparaturservice aufzusuchen. Nicht so easy, wenn man die Sprache nicht beherrscht und weit und breit nichts zu sehen ist. Nach langer Sucherei fand ich Petrit den Taxifahrer. Mein Hero. Der liebe Mann ist mit mir in die nächste Kleinstadt Lezhe gefahren und zusammen mit mir in den Laden seiner Kumpels, die mein Gerät in kürzester Zeit gefixt hatten. Und das umsonst.

Ankunft auf dem Gelände und Connis leicht gemacht

Zurück zum Festival, das ca. fünf Kilometer vom Hotel entfernt war, ging ich mit dem Fotografen Oli. Richtig gut organisiert war der dazugehörige (kostenlose) Shuttlebus, der gefühlt alle 10 Minuten gefahren ist. No Stress also. Bei der Ankunft schlich sich Euphorie ein. Die Macher haben sich mit der Location schon hart selbst übertroffen. Ein großer, aber überschaubarer Ort direkt am Meer und einem angrenzenden Wald – Musik wurde auf drei verschiedenen Stages gespielt: Beach StageMain Stage und mein absoluter Favorit war die Into the Pines Stage. Zusammen mit ein paar Bierchen checkten wir den Strand und machten es uns erstmal gemütlich. Kurz danach lernten wir Dita kennen, – geborene Schweizerin, jedoch Vollblut Kosovarin. Sie teilte dieselbe Leidenschaft für Musik und das Leben wie ich und viele andere Menschen dort. Von diesem Zeitpunkt an begann mich die dort bestehende Ethnie in ihren Bann zu ziehen. Neben den Wellen, lauschten wir der Musik von Volkan GunduzGeorge AdiManolaco und Rini Shkembi, welche etappenweise die Beach Stage regierten. Ja, die Beach Stage – erinnerte mich, jetzt mal ganz ohne Schmeichelei gesagt, schon sehr an Ibiza. Sexy Girls, wenig Knowledge. Aber gehört dazu. Der Floor war jedoch immer gut besucht und Tanzen im Sand hat schon Stil. Leider war einfach mehr Bass zu hören, als schöne melodische Klänge. Daher nichts für mich.

Was gibt’s zu futtern und was geht auf den anderen Stages?

Meine Londoner Buddys trudelten ein, somit war unser Team vorerst komplett und wir checkten das Essensangebot ab. Verschiedene Gerichte lockten mit frischen Zutaten. Sachen wie Crêpes, frische Smoothies, Burger, Nudeln und traditionelle Trockenfleisch-Sandwiches standen auf der Speisekarte. Vollgetankt ging es weiter zur Into the Pines Stages. Hello Fusion würde ich mal sagen. Der totale Kontrast zum Rest. Inmitten von Pinien, einem Indianerhüttchen – welches als DJ-Bühne diente – und freaky Pilzen war mein Sound. Vladislav Rashkov, der bulgarische Produzent verführte mich wortwörtlich mit seinem minimalen, funky House. Von da an fing ich an zu schweben, mit der Menge, den Klängen und den Hippies um mich herum. Auch Dasha RedkinaPraslea, Dyed Soundorom, Margaret Dygas, brachten meinen Arsch zum Wackeln mit House, Acid und technoiden Einschüben. Die Mainstage war eher was fürs Auge. Da wurde viel mit Licht und Effekten gefeilscht – hätte man gar nicht gebraucht. Ein riesiges Piratenschiff diente als DJ-Bühne, die Spieler hatten die Gelegenheit, ihr innerstes Kind rauszulassen und ihre Reize zu präsentieren. Künstler wie Shaun ReevesJoey Daniel, Gianni Callipari und Joseph Capriati rockten in dieser Nacht das Boot. Ich hielt mich dort am wenigsten auf, war mir einfach zu viel los. Der verrückte Dude auf dem Foto sorgte für das Entertainment, lief rum wie Johnny Depp in Fluch der Karibik. Der Rest des Abends verlor sich in Musik, Alkohol, Deeptalk und dies und das. Ihr kennt das ja.

Unum die Zweite und allerlei anderer Stuff.

Der Folgetag startete für viele von uns mit einem heftigen Kater. LOL. Glücklicherweise durften wir auspennen, denn am Nachmittag wurde das gesamte Presseteam zum Mittagessen eingeladen, wo wir bei Wein und leckeren Speisen über Musik und so anderes Zeug quatschten. Daher verpasste ich an diesem Tag auch den einen oder anderen Gig. Eine Sache fiel sofort auf, die Anzahl der Besucher hatte sich verdoppelt und die Stimmung war bombastisch – Celebration Numero 1 bestand aus vielen Locals, die ihr Ticket netterweise für 50 Euro bekamen und das für drei volle Tage. An diesem Tag kamen auch die Technosternchen aus ihren Höhlen gekrochen, Butch gab sein Bestes auf der Beachstage. Nicer Typ. Auf dem Mainfloor brachte Luciano die Raver zum Toben, als er seine Hände übers Pult gleiten lies. Ja was soll ich sagen, auch an diesem Abend war ich größtenteils into the Pines. Denn auch diesmal hatte die Stage die Crème de la Crème der Spieler an Bord: DigbyIan F., Ion Ludwig Live und mein absoluter Maestro – Raresh. Zieht euch das Video rein, beim Anschauen des Sets würde ich mich am liebsten zurückbeamen. Kurzzeitig habe ich mich schon wie in einem Berliner Club gefühlt, nur das wir eben in Albanien und am Strand waren. Crazy. Auch diesmal machte ich weitere tolle Bekanntschaften, die mir noch lange in Erinnerung bleiben werden. Auch viele der Künstler nutzten die Zeit zum Abschalten und ließen sich auf dem Dancefloor blicken.

Party en masse – wenn die Musik nicht aufhört zu spielen.

Ein weiterer Pluspunkt war, dass das Festivalgelände Non-Stop offen war und die Into the Pines-Stage immer bespielt wurde. Jackpot in zweierlei Hinsicht. So tanzten wir die Nacht durch und am nächsten Morgen kam mein Lieblingsact: Petre Inspirescu. Ciao Kakao. Der Kerl weiß, was er tut. Minimal House nach meinem Geschmack, hat mich jedenfalls nicht still stehenlassen. Sympathisch war er noch dazu. Auch Vera machte kurz darauf einen exzellenten Job und lies die Puppen tanzen. Wer in Berlin spielt, weiß eben wie es geht. Mhhhmm … da schlägt mein Herz gleich viel höher. Natürlich alles mit Platte. Ein weiteres Highlight waren Hajdar Berisha und Tobi Neumann, die b2b den Platz rockten. Am Ende meiner Review findet ihr auch ein kleines Interview mit den beiden, die von ihren Eindrücken des Festivals berichten. Während des Sets fing es leider an zu regnen und ich düste ab ins Hotel unter meine kuschlige Decke.

Das Finale

Nach ein paar Stündchen Schlaf ging ich für ein letztes Mal zurück zum Festival. Ich weiß echt nicht, wie das möglich sein konnte, aber am Sonntagabend war es noch geiler. Normalerweise sollten die meisten schon durch und eher am gammeln sein. Doch hier, Fehlanzeige. Also, ich hatte ehrlich gesagt schon keinen Bock mehr zu kommen, weil ich schon ziemlich kaputt zu diesem Zeitpunkt war – kann man sich ja vorstellen, nach drei Tagen Party. Zudem hat es geregnet, was jetzt auch nicht so Lust auf Feiern machte. Doch als ich ankam, war alles vergessen. Nur noch das Hier und Jetzt zählte.  Da ich erst spät eingetrudelt bin, habe ich natürlich ein paar Acts verpasst – mal wieder. Lol. Offen waren eh nur die Beach und die Into the Pines Stage. Künstler wie Neverdogs, William Djoko und Adriatique mussten leider ohne meine Wertung ihr Handwerk zeigen. Dafür wurde es umso besser mit Sonja Moonear und dem meiner Meinung nach süßesten und durchsten DJ unseres Jahrhunderts: Ricardo Villalobos. Nicht ohne Grund eine Legende. Und ich spreche da jetzt nicht nur von seiner Mukke. Ihr wisst Bescheid. Wir tanzten im strömenden Regen, ein paar Regenschirme wurden aufgebaut und der Floor war voller denn je. Einfach nice.

Afterparty und Time to say Goodbye

Etwas Schlaf musste nachgeholt werden. Gesagt, getan. Am Abend gab es noch die offizielle Afterparty mit der Berliner Legende Zip. Richtig entspannt bei uns im Hotelclub. Okay, ich hatte eben schon erwähnt, dass der vorherige Abend unübertrefflich war. Aber Zip war in der Lage, die erschöpfte Crowd erneut zum Bewegen zu bringen. Mit einem Set, dass mich umhaute. Zudem war die Afterparty ein guter Anlass und Ausgleich gegenüber dem Festivalgelände, sich von seinen neugewonnenen Liebsten zu verabschieden. Und das taten wir. Herzlich, mit der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen.

Traurige Erkenntnis, doch nichts Neues

Etwas, das mich am Sonntagabend sehr gestört hat und was mir auch bei Weitem nichts Neues war, ist das häufig fehlende Füreinander auf elektronischen Partys. War es einst nicht die ursprüngliche Idee der Tanzmusik, eine Welt zu schaffen, in der die Menschen frei sein können und aufeinander achten, so wie sie es in der „schlafenden“ Welt vermissen? Wenn ihr mich fragt, ist das mit dem zunehmenden Wachstum der elektronischen Musik untergegangen. Ich habe an diesem Wochenende vieles gesehen und erlebt, was mich zum Nachdenken gebracht hat. Die guten Dinge wisst ihr bereits. Zu den schlechten gehören für mich der wachsende Egoismus und das fehlende Füreinander.

Daher meine Bitte, achtet in Zukunft doch bitte wieder mehr auf eure Mitmenschen, wenn ihr Veranstaltungen besucht. Seid keine Schlafies, die nur an sich denken und ihr eigenes Vergnügen – ihr werdet merken, es zahlt sich aus. Und die Tanzmusik kann wieder zu etwas werden, das sie einmal war. Eine Welt des Friedens und ohne Sorgen.

Fazit

Ja, was soll ich euch sagen. Das UNUM Festival hat für die erste Edition meine Erwartungen mehr als übertroffen. Die Musik war nice, die Stimmung super und ich habe die eine oder andere gute Seele dazu gewonnen. Was will man mehr. Dinge, die verbessert werden müssten waren auf jeden Fall die Toiletten. Schon nach wenigen Stunden gab es kein Toilettenpapier mehr und die Kabinen (es gab sowohl Dixies, als auch richtige Kabinen) waren unzumutbar. Für Frauen stellte sich das als großes Problem dar, da es bis auf das Meer keine andere Möglichkeit gab, sich zu erleichtern. Dann die Technik, wie bereits erwähnt hätte das Soundsystem auf Main- und Beachfloor besser eingestellt werden können – damit die eigentliche Idee des Festivals auch erhalten bleibt. Zum anderen lagen am Strand viele ungesicherte Kabel rum, die das Verletzungsrisiko erhöhten. Zudem sind die Kippen ab einer gewissen Uhrzeit immer ausgegangen, aber man konnte sich gut durchschnorren.

Ansonsten hatte ich eine wunderschöne Zeit in Albanien und kann euch nur empfehlen, eure eigene Erfahrung auf dem UNUM zu machen. Ich glaube kaum, dass man diese bereut.

Als kleines Feature habe ich Tobi Neumann und Hajdar Berisha interviewt, welche b2b spielten. Die beiden sind seit langer Zeit befreundet und haben schon das eine oder andere Set zusammen gemeistert. Mit ihrem minimalistischen Sound verführen sie bereits seit vielen Jahren ihr Publikum. Ich wollte wissen, wie es ihnen auf dem UNUM gefallen hat, lest selbst. 

Hallo Tobi und Hajdar, ihr beide seid ja schon lange keine Neulinge mehr in der Szene. Seit wann macht ihr Musik?

Tobi: Ich mache schon seit meiner frühesten Jugend Musik. Angefangen hat alles im Jahr 1977, wo ich in verschiedenen Bands spielte. Elektronische Musik begann ich 1986 in meinem damaligen Homestudio zu produzieren, welches ich mit einem Freund teilte.

Hajdar: In meiner Jugend tanzte ich zu Break Dance und Street Dance. So ergab sich ein Querschnitt zur elektronischen Musik 1993. Den aktiven Zugang gewann ich im Jahre 1999, durch den Kaufes eines Mischpultes, sowie zwei Plattenspieler. Seit dem bin ich lost in der electronic music.

Wie würdet ihr euren Sound beschreiben?

Tobi: Ich habe schon immer das weite Feld zwischen House und Techno nach Stücken, die meinem Style entsprechen abgerast. Ich schätze mich selbst als sehr flexibel ein, ich spiele der Situation nach angepasst. Warm Up, Peak Time oder Late Morning – auf kleinen, mittleren und großen Floors.

Hajdar: Eine bunte Mischung aus House und Techno. Bei den Gigs ist es mir wichtig, die musikalische (Vorab)Stimmung aufzugreifen und jene auch ständig zu reflektieren. Ich finde es schade, wenn man stur sein Programm herunterfährt ohne die Bedürfnisse des Publikums mit einzuschließen. Schließlich sehe ich mich auch als einen Dienstleister. Ein Warm-Up zu spielen, bereitet mir z. B. viel Freude, da der Abend dadurch sehr plastisch und auch formbar werden kann. Der Warm-Up-DJ ist mindestens genauso wichtig wie der Headliner, da er die Stimmung des Abends unwahrscheinlich lenken und beeinflussen kann.

Ihr wurdet dieses Jahr eingeladen, um auf dem UNUM Festival zu spielen. War das euer erstes Mal in Albanien? Wie habt ihr das Land und die Menschen dort wahrgenommen?

Tobi: Als kleines Kind war ich mal da, kann mich aber fast an nichts mehr erinnern. Also war es praktisch gesehen das erste Mal. Wir sind gestern zurück gekommen mit vielen positiven Eindrücken über die Menschen dort. Alle waren sehr nett und die Albaner sind begnadete Tänzer und Musikliebhaber. Besonders uns Deutschen gegenüber sind sie sehr positiv eingestellt.

Hajdar: Ich durfte schon einige Male in Albanien spielen und habe das Land als unglaublich schön wahrgenommen, da es vom Tourismus noch weitestgehend unberührt ist. Es freut mich jedoch sehr, dass es langsam an Popularität gewinnt. Die Menschen dort sind sehr aufgeschlossen, gastfreundlich und sind bereit für mehr.

Das Festival fand dieses Jahr zum ersten Mal statt, was habt ihr über die Organisation zu sagen?

Tobi: Also für das erste Mal ist das alles sehr gut gelaufen. Auch nach dem starken Regen am Sonntag Morgen – wegen dem dann der tolle Pine-Floor leider früher zumachen musste – haben Buti und sein Team noch schnell eine Hotel Disco in Shengjin klar gemacht. Dort haben wir bis zum frühen Dienstagmorgen nochmal Full House gespielt und gefeiert.

Da habe ich schon ganz andere Sachen erlebt.

Hajdar: Für das erste Mal und die Größe des Festivals fand ich es erstaunlich gut organisiert.

Wie fandet ihr das Soundsystem?

Tobi: Absolut phat auf allen Floors, die wissen auf jeden Fall was sie machen.

Hajdar: Das Soundsystem war super und hat sehr viel Spaß gemacht.

Die Location war schon etwas sehr Besonderes, zwischen Strand und den albanischen Alpen, wie war der Flow für euch auf dem Festival?

Tobi: Der Flow war super. Dazu hat auch beigetragen, dass wir von Freitagnacht bis Dienstagmittag dort waren. Unser Hotel befand sich nur fünf Minuten zu Fuß entfernt, direkt am Meer. Besser geht’s nicht!

Hajdar: Wie ich anfangs schon beschrieben hatte, ist Albanien ein wunderschönes Land, welches mit seine sagenhaften Naturkulisse besticht. Die Kombination aus Gebirge, den Wäldern und dem Meer machte diesen Ort zu etwas ganz Besonderem.

Welche Stage hat es euch besonders angetan?

Tobi: Pine-Floor und Mainstage!

Hajdar: Eigentlich hatte jede Stage ihre Besonderheiten. Die Pinienstage aber hatte es mir am meisten angetan. Wie der Name schon sagt, befand sie sich zwischen Pinien. Man hatte das Gefühl, als würde diese Örtlichkeit alle Telerezeptoren für sich beanspruchen, welches eine unheimlich, für sich einnehmende Atmosphäre erzeugte.

Viele deutsche Künstler waren dort vertreten, was denkt ihr, woran hat das gelegen?

Tobi: Der Macher des Festivals ist Buti aus Pristina, der unglaublich viel für die dortige Szene macht. Er hat eine legendäre Party im Zone Club und eine enge Achse nach Deutschland. Auch nicht ganz unbeteiligt ist mein Freund und talentierter Resident der Rakete in Nürnberg Hajdar Berisha. Er ist Kosovare, ihm habe ich den Kontakt zu Pristina zu verdanken, wo ich schon dreimal spielen durfte.

Hajdar: Ich empfand das eigentlich als sehr ausgewogen.

Welche Künstler könntet ihr euch außerdem dort vorstellen?

Tobi: Ach da gibt’s viele, die da noch hinpassen würden. Ich hoffe aber sehr, dass viele von unseren Freunden 2020 wieder eingeladen werden. The Pioneers sozusagen.

Hajdar: Das Line-up war großartig, da es sich um absolute Musikliebhaber handelte, welche noch das gute Vinyl-Handwerk beherrschen. Das bringt doch nochmal eine ganz andere Musik-Qualität mit sich. Künstler wie Jeff Mills, DJ Koze, Marcel Dettmann, Ryan Elliott, Motor City Drum Ensemble, Dana Ruh und Move D könnte ich mir außerdem sehr gut dort vorstellen. Nur um ein paar zu nennen, aber natürlich gibt es noch einige mehr.

Was ist euch negativ und was besonders positiv in Erinnerung geblieben?

Tobi: Negativ Erinnerungen habe ich keine. Am Besten war der geile Vibe mit den Leuten. Die Sets von Margret Dygas, Dyed Soundorom, Ricardo & Franco Cinelli b2b und natürlich Hajdars und mein b2b – und das alles bei teilweise strömendem Regen von Samstag auf Sonntag Nacht. Legendär war die Afterparty im Hotelclub zusammen mit dem Meister Zip. What a DJ!

Hajdar: Schade war es, dass der Sonntagabend so verregnet war. Den Leuten das jedoch nichts ausgemacht und sie haben einfach weiter getanzt.

Das heißt, ihr würdet nächstes Jahr erneut auf dem UNUM spielen?

Tobi: Auf jeden Fall!

Hajdar: Aber hallo. Natürlich sehr gerne wieder!

 

Foto (nach Reihenfolge) : Oli Riley, Annemarie Koerten, ValeriuCatalineanu

 

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