20 Prozent mehr Drogentote in Deutschland in 2015

Ernüchternde und alarmierende Zahlen zum Drogenkonsum in Deutschland. Zum vierten Mal in Folge ist die Zahl der Drogentoten hierzulande gestiegen, und im vergangenen Jahr sogar deutlich. Die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler (CSU) und der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA) Holger Münch haben die traurigen Ergebnisse in Berlin mitgeteilt. Insgesamt starben im vergangenen Jahr 1226 Menschen an den Folgen des Drogenkonsums. Das waren knapp 20 Prozent mehr als noch in 2014, als infolge von Drogenkonsum 1032 Menschen gestorben waren. Dennoch stellte Mortler fest, dass in allen anderen Industriestaaten mehr Menschen illegalen Drogen zum Opfer fielen. Dennoch warnte sie, „die Drogen- und Suchtpolitik darf nicht an Gewicht verlieren, das gilt insbesondere bei steigenden Todeszahlen“.

Welche Drogen haben ‚zugelegt‘?

Nach einem jahrelangen Rückgang stieg die Zahl der erstmals auffälligen Heroinkonsumenten im vergangenen Jahr wieder um 15 Prozent und die der Kokainkonsumenten um sieben Prozent an. Außerdem erhöhte sich dem Bericht zufolge die Zahl der erstauffälligen Konsumenten harter Drogen um rund vier Prozent auf 20.890 Menschen. Die Polizei registrierte im Jahr 2015 bundesweit insgesamt rund 282.600 Straftaten in Verbindung mit Rauschgift – ein Anstieg um zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Drogendelikte haben damit einen Anteil von fünf Prozent an allen in Deutschland polizeilich erfassten Straftaten.

Den stärksten Anstieg hätten Hessen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und das Saarland, hieß es. Auch in Berlin und Bayern gebe es deutlich mehr Drogentote. Unter den Toten seien 84 Prozent Männer. Das entspreche in etwa der Verteilung unter den Drogenabhängigen in Deutschland, erklärte Mortler.

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