„Artefacts“ – neues Album von Beirut

Foto by Lina Gaisser

Der Komponist Zach Condon veröffentlicht mit seiner Band Beirut drei Jahre nach seinem letzten Album nun die Doppel-LP „Artefacts“. Sie soll die Entwicklung des 35-jährigen Musikers darstellen, angefangen bei seinen ersten Releases im Alter von 15 Jahren und einer Europa-Reise, hinweg über den rasanten Erfolg seiner Band Beirut, bis heute, einige Alben und Erfahrungen später in seinem neuen Wohnort Berlin.

Ursprünglich wollte Condon nur einige alte Aufnahmen wieder aufgreifen und ein einfaches Re-Issue-Projekt veröffentlichen. Doch nach und nach wurde dem Komponisten klar, dass aus dem kleinen Projekt ein immer größeres und umfangreicheres wurde: Als die Entscheidung fiel, diese Sammlung zu veröffentlichen, habe ich mich dabei ertappt, wie ich meine Festplatten durchwühlte, um etwas Zusätzliches zu finden, das ich hinzufügen konnte. Was mit ein paar zusätzlichen, unveröffentlichten Tracks aus meinen prägenden Jahren begann, wuchs schnell zu einer ganzen Reihe zusätzlicher Platten mit Musik aus meiner Vergangenheit heran, und zu einem größeren Projekt, bei dem ich alles, was ich fand, remixte und remasterte“, erklärt der US-Amerikaner.

Nach Beiruts Debüt-Album „Gulag Orkestar“ feierte von Band um Zach Condon weltweit Erfolg. Es folgten einige Touren und weitere Singles und Alben, bevor Beirut sich 2011 in eine vierjährige Pause verabschiedete. Ihr letztes Album „Gallipolli“ erschien 2019. Die Indie-Folk-Band ist stark geprägt von einer Mischung aus orchestraler Musik der Roma, melodischem Pop und osteuropäischem Polka. Die Einflüsse aus dem Balkan sammelte Zach Condon auf seiner Reise als 16-Jähriger durch Osteuropa.
Über die neue Single, die einen ersten Vorgeschmack auf „Artefacts“ gibt, erzählt Condon:
Dieser Song wurde geschrieben, als ich in dem alten Familienhaus von Bandmitglied Ben Lanz an der Küste von Connecticut, am Fisher Island Sound, wohnte. Ich spielte jahrelang mit dem Text, bevor ich versuchte, in Brooklyn mit der Band eine Version aufzunehmen. Perrin Cloutier hatte sich selbst beigebracht, wie man ein neues Knopfakkordeon wunderbar spielt, und die Band klang wirklich toll. In jenen Jahren fiel es mir jedoch schwer, die Songs mit Gesang zu versehen, und aus Angst, Stress und Selbstzweifeln habe ich einen Großteil der Musik aus dieser Zeit in diesem Teil der Sammlung gestrichen. Seitdem habe ich einige dieser alten Songs in einem anderen Licht wiederentdeckt, aber sie erinnern mich immer noch stark an diese unsicheren Zeiten.“
„Artefacts“ von Beirut erscheint digital am 28. Januar 2022 via Pompeii Records/Secretly/Cargo. Ab dem 4. März ist die Doppel-LP dann auch auf CD und Vinyl erhältlich.
Hör dir hier die erste Single „Fisher Island Sound“ aus dem kommenden Album an:

Artifacts Tracklisting:
 
SIDE A – Lon Gisland, Transatlantique, O Leãozinho
01 – Elephant Gun
02 – My Family’s Role In The World Revolution
03 – Scenic World
04 – The Long Island Sound
05 – Carousels
06 – Transatantique
07 – O Leãozinho
SIDE B – The Misfits
08 – Autumn Tall Tales
09 – Fyodor Dormant
10 – Poisoning Claude
11 – Bercy
12 – Your Sails
13 – Irrlichter
SIDE C – New Directions and Early Works
14 – Sicily
15 – Now I’m Gone
16 – Napoleon On The Bellerophon
17 – Interior of a Dutch House
18 – Fountains and Tramways
19 – Hot Air Balloon
SIDE D – The B-Sides
20 – Fisher Island Sound
21 – So Slowly
22 – Die Treue zum Ursprung
23 – The Crossing
24 – Zagora
25 – Le Phare Du Cap Bon
26 – Babylon
Fotocredits: Lina Gaisser