Chicago-Kult-Label TRAX: weitere Klagen eingereicht

Chicago-Kult-Label TRAX: weitere Klagen eingereicht / Bild: Marshall Jefferson

Das Chicago-House-Label Trax Records wird wegen angeblich nicht gezahlter Tantiemen und ausbleibender Zahlungen von mehreren Künstlern verklagt.

Bereits im August hatten wir darüber berichtet, dass die beiden Chicago-House-Legenden Larry Heard und Robert Owens ihren jahrelangem Rechtsstreit gegen Trax Records und somit das Eigentum an frühen Aufnahmen zurückgewonnen haben. Für das Label ist der Fall allerdings noch nicht abgeschlossen.

Marshall Jefferson und Adonis gehören nun zu mehr als ein Dutzend Künstlern, die das Label ebenfalls verklagen. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Rolling Stone hervor, belegt von Kopien der Klage, die The Guardian vorliegen.

Die Kläger – darunter Vince Lawrence, der in den Anfangstagen des Labels eine wichtige Rolle spielte, behaupten, dass Trax ihnen nicht gezahlte Tantiemen schuldet und in einigen Fällen sogar, dass das Label ihnen überhaupt nichts gezahlt hat.

Ein Beispiel ist Jeffersons 1986 erschienene Single “Move Your Body”, die ohne seine Zustimmung veröffentlicht und für die er nie bezahlt wurde.
Labels waren für Jefferson, der aktuell auch noch im Rechtsstreit mit Kanye West liegt, und Co völliges Neuland, so der Produzent gegenüber dem Rolling Stone. „Wir wussten nicht, wie man Plattenverträge oder so etwas macht, also waren wir im Grunde genommen Lämmer, die zur Schlachtbank geführt wurden. [Sherman] wollte uns nichts sagen. Wir bekamen keine Erklärungen. Wir wollten einfach nur unsere Musik herausbringen“.

Die derzeitige Eigentümerin Screamin‘ Rachael Cain, wie dies gegenüber Mixmag zurück. Demnach gäbe es einen separaten, unterschriebenen Vertrag für „Move Your Body“.

In der Klage machen die Kläger, darunter auch DJ Pierre und Maurice Joshua, geltend, dass sie Anspruch auf den „maximalen gesetzlichen Schadensersatz für vorsätzliche Rechtsverletzung … in Höhe von 150.000 Dollar für jedes rechtzeitig registrierte Werk, das verletzt wurde“ haben.

Cain selbst scheint zwar in Einzelpunkten zu wiedersprechen, zeigte aber auch Verständnis. „Wir sind dabei, ein Tantiemensystem einzurichten, das es uns ermöglicht, Tantiemen zu zahlen, und arbeiten gerade daran, die Zahlungen zu leisten … Und dies wird unsere erste Gelegenheit sein, seit wir den Katalog zurückerhalten haben und eine Zahlung erhalten“.

Sie fügte hinzu, dass sie das Gefühl habe, als würde sie als „Sündenbock“ für die angeblichen historischen Probleme des Labels benutzt werden: „Ich liebe diese Musik und ich liebe die Künstler. Und was auch immer Larry falsch gemacht hat, ich fühle Schmerz und Empathie für diejenigen, die gelitten haben“.

Quelle: The Guardian

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