Im Zentrum eines großen Drogenskandal steht die königliche Leibgarde Dänemarks. Im Umfeld der Königsfamilie wurde laut einem Enthüllungsbericht regelmäßig gekokst.
Recherchen eines dänischen Fernsehsenders zufolge gibt es bei der königlichen Leibgarde nicht nur Säbel, Uniform und Bärenfellmützen. Offensichtlich gibt es in den Reihen eine beunruhigende Party-Kultur mit regelmäßigem Kokainkonsum.
Auch während des Dienstes sollen die Angestellten der Leibgarde, die zum Schutz der königlichen Familie dienen, Kokain konsumiert haben. Und das sei wohl kein Einzelfall. Angeblich gleich mehrere Mitglieder der Einheit sollen Drogen genommen haben.
Bei einer Dokumentation mit dem Namen „Leibgarde auf Drogen“ wurden Bilder von einem nur mit Unterhose gekleidetem Soldat gezeigt, der seinen königlichen Säbel zum Schnupfen von Kokain missbrauchte. Seine Kameraden filmten ihn dabei und feuerten ihn an.
Die Szene hat sich wohl so in der Leibgarde-Kaserne im Kopenhagener Schloss Rosenborg abgespielt. Zwar wurden die drei beteiligten Soldaten freigestellt, erhielten aber weiterhin ihre Bezahlung. Es war laut Aussage ja nur ein „Spaß“, den sie sich nach einer langen Partynacht erlaubt haben.
Das soll aber kein Einzelfall sein. Man fand heraus, dass eine hohe Zahl an Soldaten angab, dass Drogenkonsum in der Einheit weit verbreitet sei. Ein Soldat schilderte anonym: „Der Dienst kann extrem anstrengend sein. Ich habe mit einigen Kameraden bis zu dreimal pro Woche Kokain konsumiert.“ Ein andere Soldat bestätigte: „Jeder wusste, dass einige Soldaten unter Drogeneinfluss Wache hielten.“
Es gehört alarmierender Weise sogar mittlerweile zum guten Ton, in der Freizeit ausschweifende Partys zu feiern. Ein 23-Jähriger Soldat, der bei der Leibgarde diente, erklärte: „Ich war stolz, Teil der Einheit zu sein. Doch meine Begeisterung verflog schnell, als ich merkte, wie es dort wirklich zugeht.“
Die Leibgarde meldete sich umgehend auf die Vorwürfe und gab an, dass es sich um Einzelfälle handele. Im Jahr wurden 3.500 unangekündigte Drogentests bei den Gardisten durchgeführt. Davon fielen lediglich 13 positiv aus. Die Zahl zeige, dass nur wenige gegen die Regeln verstoßen.
Im Zuge dessen wurde eine „Null-Toleranz-Politik“ genannt. Da die Gardisten schwer bewaffnet sind und schwere Fahrzeuge bedienen sollten die Verstöße konsequent geahndet werden. Wie auch immer dabei vorgegangen wird, es wirft definitiv kein gutes Licht auf die Leibgarde.
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