Ein Drittel des europäischen Kokainmarktes – Europol legt „Superkartell“ das Handwerk

Europol hat nach intensiven Ermittlungen dem europäischen Kokainhandel ein ordentliches Schnippchen geschlagen. Drogen im Wert von hunderten Millionen Euro wurden sichergestellt und es wurden mehrere Tatverdächtige festgenommen. Noch nie war so viel Kokain im Umlauf wie heute.

In insgesamt sechs Ländern hat die europäische Polizeiagentur Europol ein Kartell zerschlagen. Angeblich soll diese Vereinigung rund ein Drittel des europäischen Kokainmarktes bedient und kontrolliert haben. Es wurden 49 Personen verhaftet, die verdächtigt werden organisiertem Drogenschmuggel nachzugehen.

Immerhin sechs davon sollen hochrangige Mitglieder des Kartells sein. Sie wurden in den Vereinigten Arabischen Emiraten aufgegriffen. Weitere Verdächtige wurden in den Niederlanden, Spanien, Belgien und Frankreich festgenommen. Auch die US-amerikanische Drogenpolizei Drug Enforcement Administration (DEA) leistete Beihilfe bei den Ermittlungen.

Neben diversen Luxusartikeln und großen Mengen Bargeld wurden 30 Tonnen Kokain im Wert von mehreren hundert Millionen Euro sichergestellt. Europol gab an: „Die Menge an Kokain, welche die Gruppe nach Europa importiert hat, war massiv.“ Man musste die zur Kommunikation genutzte Verschlüsselung der Bande knacken, um Ihnen auf die Schliche zu kommen.

Aktuell ist der Kokainhandel in Europa auf dem Höchststand. Im Jahre 2020 wurden europaweit 214 Tonnen Kokain beschlagnahmt. In diesem Jahr soll die Menge sogar mehr als 300 Tonnen betragen. Dies schätzt die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA). Demnach ist sowohl die Verfügbarkeit und die Reinheit des Kokains so hoch wie noch nie.

Kokain machte 2020 ein Drittel des Marktwertes der in Europa illegal gehandelten Betäubungsmittel aus. Das sind konkret weit über 10,5 Milliarden Euro. Aufgrund der hohen Verfügbarkeit hat sich der Preis von Kokain laut EMCDDA um fast 40 Prozent pro Gramm reduziert.

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