Martinez – Freies Musizieren

Martinez-DJ-Front

Martin Swanstein aka Martinez kündigt für den Winter ein neues Album an. Der Titel ist bislang noch streng geheim. Sicher ist nur, dass das vierte Werk auf seinem neuen Label Concealed Sounds erscheinen wird. Dieses ist neben Out Of Orbit und Re:connected Martinez’ drittePlattenschmiede, die nicht nur seine eigenen Produktionen releast, sondern auch Newcomern wie Alex Celler, Michael Melchner und Nima eine Plattform bietet.

„Wir haben angefangen mit zwei 12Inches von mir. Auf der ersten hatten wir auch noch die zwei Jungs von Sylphe aus London, die einen Remix der A-Seite gemacht haben. Für das dritte Release lud ich mir einen Freund ein, einen sehr talentierten Künstler, auf den ich schon lange ein Auge hatte: Michael Melchner. Er kommt aus Deutschland und lebt zurzeit in Berlin. Die nächste Auskopplung kommt von Lowris, einem aufsteigenden Talent aus Paris. Dafür haben wir noch einen grandiosen Remix vom dänischen Produzent S.A.M., der dieser Tage viel Lärm macht in der Szene. Ein anderer talentierter Künstler, Alex Celler, hat ebenfalls ein paar tolle futuristische Technotracks abgeliefert, die im Herbst kommen. Und dann erscheint natürlich auch noch mein Album.“ Concealed Sounds soll jungen Talenten und auch Martinez selbst die Möglichkeit bieten, neue musikalische Wege zu gehen und sich auszuprobieren. Die vollkommene Freiheit beim Musikmachen ist dem Dänen dabei besonders wichtig: „Ich habe Concealed Sounds im Herbst 2013 gegründet, da ich erneut gefühlt habe, eine neue Plattform zu brauchen, die es mir ermöglicht, meinen Sound weiterzuentwickeln und auch neuen Talenten und Freunden einen Raum zu geben, um gute Musik zu machen. Es ist wirklich ein Label, das unabhängig vom Markt ist, weil ich einfach Musik präsentieren möchte, die ich wirklich liebe und an die ich glaube. Der Sound kann da variieren. Ich nenne ihn deeper und experimenteller als Techno und House, aber ich will wirklich nicht nur einen Sound auf dem Label haben. Was wir noch bei Concealed Sounds machen – daher der Name – ist, dass es immer einen Hidden Track auf jedem Vinyl geben wird, auf dem der Künstler etwas absolut anderes machen kann (wenn er will). Das können Broken Beats sein, Ambient, ein Klavierstück oder wonach auch immer derjenige sich fühlt. Ich wollte so etwas als kleine Überraschung und als Möglichkeit, tiefer in den Sound des Künstlers einzutauchen.“ Martinez neues Album umfasst individuelle Tracks und wurde nicht nach irgendeinem Konzept produziert. Es ist wohl das bislang purste Werk des Musikers: „Ich denke auf der Platte ist ein weiterentwickelter Sound von mir. Ich habe mich dieses Mal sehr darauf konzentriert, nicht irgendein Konzept für die Tracks oder das Album an sich zu haben und einfach zehn Kompositionen gemacht, die alle individuell sind und nicht unbedingt demselben Stil oder Genre angehören. Ich habe wieder mehr Melodien und Instrumente benutzt, außerdem Drum Machines programmiert und Synths eingebaut. Ich würde sagen, dass es ein sehr organisches Album ist, das Sounds aus den Bereichen House, Techno, Dub, Ambient und Jazz einschließt. Ich freue mich sehr, diese Arbeit zu veröffentlichen und habe mich dazu entscheiden, es auf meinem eigenen Label zu releasen, um es genauso zu präsentieren wie ich es will.“ Bis Martinez das neue Album so hatte, wie er es wollte, ist einige Zeit ins Land gegangen – die aber, wie er uns erzählte, wichtig war: „Das war in der Tat ein sehr langer Prozess. Ich habe 2012 damit angefangen und wollte warten, bis ich die richtige Geschichte dazu hatte, die Tracks und eine passende Plattform. Mit meinem neuen Label konnte ich es schließlich so fertigstellen, wie es mir gefiel, und das war ein wichtiger Teil des Prozesses für mich. Es gibt auf dem Album Stücke, die mehr als zwei Jahre alt sind und welche, die ich gerade mal vor einem Monat gemacht habe. Ich glaube, es hat so eine lange Zeit gedauert, weil ich die besten und passendsten Tracks aus einer längeren Periode auswählen wollte. Meine letzten Alben wurden meist in einem bestimmten Zeitraum kreiert, also hatte ich da auch immer einen speziellen Sound zur jeweiligen Zeit. Ich glaube ich wollte das neue Album zeitloser gestalten. Es fühlt sich sehr gut an, das finale Produkt in Händen zu halten. Ich glaube, dass 100 Prozent der Tracks richtig sind und jetzt der Moment gekommen ist, sie zu veröffentlichen.“ Bei der Arbeit im Studio achtet Martinez darauf, nicht zu eingefahren zu sein und verschiedene Produktionsweisen auszuprobieren. Auf unterschiedlichen Wegen kreativ zu sein, ist für ihn eine wichtige Quelle der Inspiration: „Ich arbeite auf viele Arten und Weisen. Normalerweise spiele ich mit einem Sound herum, der mich inspiriert. Das kann alles sein, angefangen von einem Rhythmus zu einem Bass oder was auch immer. Dann kreiere ich einen Groove und erzähle drumherum. Wenn ich die Drums so aufnehme, versuche ich es bei einem anderen Mal auf eine andere Weise. Das ist meine Art von Inspiration. Mein Set-Up im Studio ist eine Mischung aus analog und digital, aber hauptsächlich arbeite ich mit Maschinen und Instrumenten, weil ich es viel anregender finde, wenn etwas Physisches dabei ist, das du anfassen kannst.“

In den nächsten Monaten steht bei Martinez vieles auf dem Plan. Rund um den Globus wird er unterwegs sein: „Es wird einige Concealed Sounds Labelnächte in Europa geben, um den Fokus auf das Label zu legen. Da spiele ich also ein paar Gigs. Zudem bin ich noch als Opener für Sven Väth bei zwei großen Cocoon Events in Los Angeles und Miami dabei. Danach kommt dann mein Album auf den Markt, und das Label wird dann fortan im Mittelpunkt stehen.“

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