Microdosing- Der Gehirndoping-Trend aus Kalifornien

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Microdosing ist ein Trend, der nicht aus dem Partyalltag kommt, sondern viel mehr aus dem Arbeitsalltag. Beim Microdosing werden Kleinstmengen an LSD genommen, um die Gehirnaktivität zu fördern, um kreative Leistung und Konzentration zu verbessern. Dabei wird etwa ein Zehntel der Dosis im Vergleich zu einem „normalen“ LSD-Trip eingenommen. Oft wird es verdünnt in Form von Spray in den Mund gesprüht oder es wird ein dünner Streifen von einer „Pappe“ abgeschnitten und sich auf die Zunge gelegt. Ein regelrechter Businesstrip.

Was das Kokain an der Wallstreet in den Achtziger und Neunziger Jahren war, ist LSD in der Start-Up-Branche von Silicon Valley heute. Ein Kreativitätsturbo, der die Konsumenten konzentriert und mit unkonventionellen Lösungswegen arbeiten lässt oder die Arbeit somit erleichtert. In der Tech- und IT-Branche sind besonders diese Eigenschaften unabdingbar. Aber nicht nur in den USA und der (dortigen) IT-und Techbranche ist Microdosing als Trend zu vermerken, auch in Europa ist diese Form von Gehirndoping verbreitet. Nicht nur Studenten, Akademiker und IT-ler nutzen das Doping am Arbeitsplatz. Generell ist die Leistungssteigerung am Arbeitsplatz, auch durch Medikamente wie Ritalin und Modafinil, schon längst keine Seltenheit. Aus Umfragen geht hervor, dass an deutschen Unis zwischen fünf und zwanzig Prozent der Befragten derartige Stimulanzien mindestens ein mal genommen haben. Das Fachmagazin „Nature“ schreibt, dass jeder fünfte Abonnement von den Neuro-Enhancern Gebrauch macht. Apple-Ikone Steve Jobs selbst meinte, LSD zu nehmen, sei eine der wichtigsten Entscheidungen in seinem Leben gewesen.

LSD ist sicherlich vielen noch als Hippie-Droge bekannt, die rosa Elefanten durch den Raum fliegen lässt und eine extrem spirituelle Erleuchtung erleben lässt. Diese Ansicht ist ja nun schon lange ausgefeilt. Jedoch wurde LSD noch nie so stark mit der Leistungserbringung am Arbeitsplatz in Verbindung gebracht. „Turn on, tune in, drop out“ – dieser Slogan aus Kalifornien der späten Sechsziger Jahren ist nun nicht mehr ganz so aktuell. Es geht nicht darum, sich mit LSD regelrecht in andere Sphären zu katapultieren. Die Droge wirkt in der kleinen Dosierung kaum spürbar, sagen Microdoser, man fühlt sich nicht berauscht, der gegenteilige Effekt wird erzielt, es geht um klares und kreatives Denken ohne unangenehmen körperlichen Nebeneffekte.

Der amerikanische Psychologe James Fadiman beschäftigt sich schon lange mit LSD und seiner Wirkung. Schon vor 50 Jahren veröffentlichte er bahnbrechende Studien zu den Thema in wie weit LSD als psychotherapeutisches Mittel heilsam ist. Er ist der Überzeugung, dass LSD Microdosis durchaus als medizinische Behandlungsmethode positive Effekte mit sich bringt und auch Mircodosing dies tut. Seit dem LSD 1966 verboten wurde, hat auch Fadiman Probleme finanziellen Förderungen zu finden um auf dem Gebiet als Wissenschaftler weiter zu forschen. Erfahrungsberichte sind das einzige Wissen darüber wie sich LSD in kleinster Dosis auswirkt, auch langfristig. Eine Studie läuft derzeit in London, in der untersucht wird, wie viele Leute tatsächlich microdosen und wie sie die Wirkung erleben. Fakt ist jedoch, dass das Abhängigkeitspotential wie man es von Cannabis, Speed, Alkohol oder sogar Heroin und weiteren Drogen kennt, bei LSD nicht gegeben ist. Anders als bei dem anderem Konsum wird beim Microdosing wahrscheinlich nur gerade mal so viel Serotonin im Gehirn freigegeben wird, dass der Serotonin-Speicher sich schnell wieder von alleine auffüllt und der Körper keine Toleranz aufbaut. Das heißt, man muss die Dosis nicht irgendwann erhöhen um weiterhin den gewünschten Effekt zu bekommen, so wie es bei anderen Drogen der Fall ist.

Möge sich das noch zu abgefahren anhören und zu unerforscht sein, damit man sich darüber ein genaues Bild machen könnte, der eigentliche schräge Punkt ist, dass der Druck der Arbeitswelt so stark ist, dass es jede Generation dazu veranlässt sich mit irgendwelchen Hilfsmitteln optimieren zu wollen. Substanzen wie LSD, die sonst dazu dienten sich aus der Leistungsgesellschaft zu entziehen, werden heute als Treibstoff für diese verwendet. Auf www.zeit.de wird davon gesprochen, dass Microdosing nur ein Trend sei und wieder vergeht, aber an der Stelle wird es neue Drogen-Trends geben, zumindest wird der Trend sich in irgendeiner Form abwandeln und neu definieren.

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D
as ist 1P-LSD