Nach neuen Restriktionen: Event-Sektor klagt gegen die niederländische Regierung

 

Zum Festivalveranstalter ID&T gehört neben dem Mysteryland (Foto) auch Awakenings, Sensation, Milkshake oder Decibel Outdoor

Nachdem das niederländische Event- und Entertainment-Unternehmen ID&T jüngst eine Klage gegen die niederländische Regierung erhoben hatte, schließen sich nun weitere Organisatoren als Nebenkläger dem Eilverfahren an. ID&T gab bekannt, dass man über 30 weitere Parteien auf seine Seite ziehen konnte, darunter F1 Dutch Grand Prix Zandvoort, DGTL oder Don’t Let Daddy Know.

Der Grund für die Klage: Nachdem die Regierung vor zwei Wochen einen großen Teil der Beschränkungen für Veranstaltungen, Kulturstätten und weitere Events aufgehoben hatte, rudert sie nun wieder zurück und erlässt abermals Restriktionen (Sitzplätze und begrenzte Besucher-Kapazität), die mindestens bis zum 13. August gelten sollen. Dies führt folgerichtig zur Absage von Events, was den Veranstalter*innen ganz und gar nicht schmeckt. Hintergrund für die Entscheidung der Regierung ist wohl die Verbreitung der hochansteckenden Corona-Deltavariante. Darüber hinaus kam es etwa in Enschede zu einem Corona-Ausbruch in einem Club.

„Die Parteien sind mit der kürzlich getroffenen Entscheidung der niederländischen Regierung, öffentliche Veranstaltungen ohne Sitzplätze kategorisch zu verbieten, nicht einverstanden und sehen die Entscheidung als leichtfertig vorbereitet und falsch an. Die vereinigten Organisatoren bitten den Richter im einstweiligen Rechtsschutzverfahren um die Erlaubnis, öffentliche Veranstaltungen zuzulassen, die die Fieldlab-Bedingungen erfüllen. Diese Bedingungen für die Organisation einer sicheren Veranstaltung ohne soziale Distanzierung wurden auf der Grundlage sorgfältig durchgeführter Untersuchungen und umfangreicher Experimente, die Fieldlab Events Anfang des Jahres durchgeführt hat, erstellt und wurden auch von der niederländischen Regierung befürwortet“, heißt es in einer offiziellen Pressemitteilung.

Ritty van Straalen, CEO von ID&T, ist sichtlich erfreut über den großen Zuspruch, den sein Unternehmen erhält: „Wir sind überwältigt von der Unterstützung, die wir in den vergangenen Tagen von unseren Besuchern, Künstlern und Partnern erhalten haben. Die Tatsache, dass sich so viele Marktteilnehmer uns anschließen, spiegelt die Bedeutung für die gesamte öffentliche Veranstaltungsbranche perfekt wider.“

Und auch Imre van Leeuwen, Geschäftsführer des F Dutch Grand Prix Zandvoort, meldet sich zu Wort: „Als Sportgroßveranstaltung haben wir es mit einer langen Vorlaufzeit und großen finanziellen Risiken zu tun. Für uns ist es auch international unerklärlich, dass wir drei Wochen vor dem Event keine Klarheit über die Bedingungen haben, unter denen wir die Veranstaltung durchführen können. Umso enttäuschender ist es, dass wir trotz der guten Arbeit von Fieldlab Events und der hohen Impfquote in den Niederlanden möglicherweise nicht in der Lage sind, die Veranstaltung zu einem großen Erfolg zu machen, bei dem die ganze Welt zusieht.“

Folgende Parteien haben sich der Klage bereits angeschlossen: 24-uurs Solexrace, 4PM Entertainment, A Venue Events, Absolutely Fresh, Apenkooi, Apex Event Productions, BeetjeDansen Events, BZB, Chasing the Hihat, De Wijze Uil, E&A, Elevations Events, Feestfabriek, First Vision, HockeyLoverz, Intents Events, Life Over Future, Minority Events, Nomads, One of the Guys, Par-T, Paaspop, Rebirth Events, Rotterdam Dance Parade, Sensation Events, Sportvibes, Thuishaven Events, Toffler, Trees of Live, UDC, und ZeeZout.

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