Streaming-Gigant Apple Music hat in Form eines öffentlichen Briefes an Künstler*innen, Labels und Verleger seine Tantieme-Ausschüttung publik gemacht. Demnach liege der durchschnittliche Verdienst pro Stream bei rund einem Cent.
Die Erklärung kann in gewisser Hinsicht als Seitenhieb gegen den Rivalen und Marktführer Spotify betrachtet werden, der schon seit geraumer Zeit dafür kritisiert wird, eine unfaire und viel zu niedrige Tantieme-Ausschüttung an die Künstler*innen zu betreiben. Kann man den von Apple veröffentlichten Zahlen Glauben schenken, dann wären die Apple-Ausschüttungen mehr als doppelt so hoch wie die von Spotify.
Doch wie so oft tauchen auch hier einige Fragezeichen auf, denn die tatsächlichen Ausschüttungen an die Künstler*innen berechnen sich nicht einer auf Pro-Stream-Basis, sondern auf Basis des prozentualen Streaming-Anteils – also dem prozentualen Anteil eines Songs an den gesamten Streams des Dienstes. Die Auszahlungen gehen dann an die Rechteinhaber, zu denen etwa Labels, Verlage und anderweitige Vertreiber gehören, die ihre Künstler*innen dann wiederum auf Basis der prozentualen und vertraglich festgehaltenen Aufteilungen auszahlen.
Stolz verkündet Apple: „Während die Diskussion über Streaming-Lizenzgebühren weitergeht, glauben wir, dass es wichtig ist, unsere Werte zu teilen. Wir halten daran fest, jedem Schöpfer den gleichen Satz zu zahlen und sind der Meinung, dass jedes Stück einen Wert hat. Schöpfer*innen sollten niemals dafür bezahlen, dass sie Musik auf der Hauptanzeigefläche ihres Dienstes präsentieren.“
Unterstützt wird Apple unter anderem von der Musikergewerkschaft Union of Musician and Allied Workers. Diese stellt schon seit langer Zeit die zentrale Forderung nach der 1-Cent-pro-Stream-Variante.
Apple Music’s recent statement claiming they pay rightsholders a penny per stream proves what we have known all along: paying a penny per stream is doable for streaming companies, including Spotify which currently averages $0.0038 per stream.
— Union of Musicians and Allied Workers (@UMAW_) April 16, 2021
Das könnte dich auch interessieren:
Cercle-Sets ab sofort auf Apple Music verfügbar
Apple Music launcht ISGUBHU – Plattform für African- und Electronic Music
Noch individuellere Playlists: Spotify launcht „Mixes“
Quelle: Resident Advisor