Tresor & Co.: Berliner Clubs erhalten mehr Geld für Lärmschutzmaßnahmen

Credits: IULIAN TUCA SIMINICIUC auf Pixabay

In Berlin wird zwar auch im Jahre 2020 wieder wild gefeiert werden, allerdings sehen sich die Clubs immer wieder mit neuen Herausforderungen konfrontiert: Ärger mit dem Vermieter, Bebauungsmaßnahmen oder eben die klassischen Beschwerden der Anwohner, die sich über den Lärm echauffieren.

Bezüglich des letztgenannten Aspektes leitet das Land Berlin jedoch seit November 2018 Maßnahmen ein, die eine friedliche Koexistenz von Clubs und deren Nachbarn ermöglichen sollen: Finanzielle Unterstützung für den Ausbau von Lärmschutzmaßnahmen. In den kommenden beiden Jahren sollen die Clubs mit einer Gesamtsumme von je 500.000 Euro pro Jahr unterstützt werden. Das ist eine deutliche Steigerung, denn seit Beginn der Maßnahmen erhielten die Clubs eine Gesamtsumme von „nur“ 655.000 Euro.

„Wir unterstützen auch 2020 und 2021 die Clubszene finanziell und fördern Lärmschutzmaßnahmen, um die berechtigten Interessen der Anwohnerinnen und Anwohner mit dem Erhalt von Kultureinrichtungen in Einklang zu bringen“, so die Wirtschaftssenatorin Ramona Pop von den Grünen in einer Mitteilung. Doch im Abgeordnetenhaus teilt nicht jeder diese Einstellung: „Die Clubs nehmen Eintritt und verdienen an den Getränken, daher haben sie eigentlich auch genug Geld für geeignete Lärmschutzmaßnahmen. Warum man die Gewinne mitnimmt, die Kosten aber auf den Steuerzahler abwälzt, ist nicht verständlich, zumal andere Gewerbetreibende selber für solche Kosten aufkommen müssen“, so der kulturpolitische Sprecher der FDP, Florian Kluckert.

Derzeit werden 13 Berliner Clubs unterstützt, darunter auch das Kater Blau, Else, Ipse und der Tresor. Bis zu 100.000 Euro kann ein Club an Fördergeldern erhalten, die dann beispielsweise in  Schallschutztüren und -wände, Schallabsorber oder Lärmschutzschleusen investiert werden.

Die Berliner Förderung von Schallschutzmaßnahmen kommt offenbar auch in anderen Städten gut an: Barcelona, Köln oder auch Vilnius (die Hauptstadt Litauens) arbeiten derzeit an ähnlichen Maßnahmen.

Quelle: rbb24 & Berliner Morgenpost

 

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