Aktuell findet wieder das Kölner Musik-, Kunst- und Kulturfestival c/o pop statt – genau wie 2020 auch in diesem Jahr wieder in rein digitaler Form.
Ein Highlight des gestrigen ersten Festivaltages war die Vorstellung wesentlicher Ergebnisse der Clubstudie 2021. Die Initiative Musik hatte im Oktober 2020 damit begonnen, „die erste bundesweite Umfrage zur Situation der Musikspielstätten in Deutschland“ durchzuführen. Hierbei sollten wichtige kulturelle, wirtschaftliche und soziale Erkenntnisse zur Lage der Clubs gewonnen werden.
Herausgekommen ist bei der Studie etwa, dass 80 Prozent der teilnehmenden Spielstätten im Jahr 2019 Jahresumsätze bis 500.000 Euro erwirtschafteten. Der Jahresgewinn im selbigen Jahr lag im arithmetischen Mittel bei 30.000 Euro, die Umsatzrendite bei 4,1 Prozent. Kostentechnisch schlugen vor allem Honorare für Künstler*innen zu Buche (23,9 Prozent), gefolgt von Personalkosten (21,7 Prozent), Ausgaben für Getränke und Speisen (16,9 Prozent) und der Miete samt Nebenkosten (16,5 Prozent). Bei den Erlösen thronen die Einnahmen aus dem gastronomischen Bereich auf dem ersten Platz (48,9 Prozent), Eintrittsgelder (25,2 Prozent), öffentliche Zuschüsse (9,8 Prozent) sowie Vermietungseinnahmen (9,1 Prozent) folgen mit großem Abstand dahinter.
In der Studie wurden selbstredend auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie untersucht. Diese habe demnach zu einem Umsatzrückgang von 65 Prozent und einem Beschäftigungsrückgang von 75 Prozent geführt.
Ebenfalls interessant: Das Durchschnittsalter der teilnehmenden Clubbetreiber*innen beträgt laut der Studie 48 Jahre. Rund 15 Prozent der Beteiligten stünden allerdings „am Übergang zum Renteneintritt“ und weitere 25 Prozent seien „kurz davor“. Es bahne sich also ein Generationenwechsel an, welcher ein überaus „relevantes“ Thema sei.
Ferner gaben laut der Studie 64 Prozent der Beteiligten an, in den vergangenen fünf Jahren mindestens eine Förderung erhalten zu haben. Förderbedarf bestehe aber weiterhin und vor allem bei der digitalen Infrastruktur: 72,3 Prozent der Befragten gaben an, in diesem Bereich eine Förderung zu benötigen. Auch der Bedarf in der Nachwuchsarbeit (43,3 Prozent), bei sicherheitsrelevanten Baumaßnahmen (42 Prozent) und bei Schallschutzmaßnahmen (41,7 Prozent) ist hoch.
Zu den Handlungsempfehlungen zählt die Initiative Musik abschließend die „Beibehaltung der öffentlichen Zuschüsse“ sowie die Schaffung „neuer Förderaspekte für sicherheitsrelevante Infrastruktur und Schallschutz“. Von oberster Priorität sei aber die „Sicherung der Musikspielstättenlandschaft nach der Pandemie“.
Das könnte dich auch interessieren:
Neue Studie: Frauen und Männer sind in der Musikindustrie nicht gleichgestellt
Studie: Mehr als 70 Prozent aller DJs müssen sich wegen Corona umorientieren
United We Stream: Livetalk zur Situation der Clubs nach Corona & Restart
Quelle: Musikwoche, c/o pop Festival, Initiative Musik