Um einen Wettkampf zu gewinnen, gehen Sportler an ihr körperliches Limit. Wer dieses Limit überschreiten will, der muss auf zusätzliche Substanzen zurück greifen. Viele Athleten nehmen deshalb Dopingmittel, die dem Körper einen zusätzlichen Boost verpassen. Das ist zwar strengstens verboten, aber dennoch kein all zu seltenes Phänomen welches immer mal wieder auftritt. Wenn eine Leichtathletin hingegen mit rund 50 Kilogramm Ecstasy-Pillen und zwei Kilogramm Crystal Meth im Wert von 1,5 Millionen Euro erwischt wird, dann ist das schon eine äußerst rare und kuriose Angelegenheit.
Exakt das geschah allerdings im vergangenen Juni, als die Polizei im nordrhein-westfälischen Emmerich das Auto der niederländischen Sprinterin Madiea Ghaafor filzte. Im Kofferraum machte man den sagenhaften Fund, mit dem man wohl diverse spaßige Nächte verbringen könnte.
Das Landgericht Kleve verurteilte Ghaafor nun zu 8 Jahren und 6 Monaten Haft. Ihre Aussage, sie hätte nichts von der Ware gewusst, stieß vor Gericht scheinbar auf wenig Glaubwürdigkeit. Einem unwissenden Kurier Drogen im Wert von 1,5 Millionen zu überlassen, wäre schlichtweg zu risikoreich, befand Richter Jürgen Ruby bei der Urteilsverkündung.
Der Anwalt der 27-Jährigen Sportlerin, Norman Werner, kündige an, gegen das Urteil vorzugehen. Er erklärte, Ghaafor habe sich für die Leichtatheltik-WM in Katar dopen wollen, und ließ sich deshalb auf einen Transport von Dopingmitteln ein.
Madiea Ghaafor ist mehrfache nationale Meisterin im 100-,200- und 300-Meter-Sprint und trat bei den Olympischen Spielen in Brasilien an. Zukünftige Wettkämpfe wird sie allerdings in nächster Zeit nur noch vor Gericht bestreiten können.
Quelle: Spiegel Online / dpa
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