Im Auge des Betrachters: Schönheit – von Philipp Priebe

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„Schönheit zeichnet sich für mich vor allem durch Eleganz aus. Als erstes will ich den Hamburger Klang nennen. Die Hamburger Schule mit Bands wie Blumfeld, Kante und die Sterne, die mich als Jugendlicher beeindruckten, prägten und auch heute noch zum Schwelgen bringen. Mit Texten, Melodien und Instrumentierungen, die meiner eigenen Vorstellungen von schöner Musik nahe kamen und kommen. Unbedingt zu nennen, ist aber auch die ‚Pond EP“ von Lawrence, die mir Dial und später auch Smallville näher brachten. Erneut war ich fasziniert von soviel Eleganz und Anmut. Es war nun der House-Entwurf dieser Labels, die Schönheit versprachen und lieferten. Egal, ob es sich um Efdemin, Lawrence oder John Roberts handelte, die Soundästhetik ist für mich hinreißend.

Die zweite Sache, die ich mit Schönheit verbinde und die mir seit jeher gefällt und mich besonders beeindruckt, ist die Erklärung der Schönheit in Platons Dialog ‚Symposion‘. Ich mag vor allem die Entwicklung, die der Begriff innerhalb des Werkes nimmt. Begonnen bei der Lobpreisung des Eros, steht am Ende die Entwicklung der Ideenlehre, mit der Idee des Schönen und somit auch des Guten und Wahren als höchste Stufe.

Als dritte und letzte Schönheit ist eine Stadt zu nennen, die mich ungemein fasziniert. Es handelt sich um die ehemalige japanische Kaiserresidenz Kyoto. Ich hatte das große Glück, sie im Oktober des vergangenen Jahres kennenzulernen und war fasziniert von der Schönheit, die sich in Japan vor allem durch die Liebe zum Detail auszeichnet. Angefangen beim geordnet chaotischen Straßenbild, über die einzigartigen Tempel und Schreine bis zur Einbettung der Stadt in ein Tal, die einen auch in Mitten der Großstadt nie vergessen lässt, in welch wunderschöner landschaftlichen Umgebung man sich gerade befindet.“

Philipp Priebes Debütalbum „The Being Of The Beautiful“ ist auf Ilya Records erschienen.

 

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