K.O.-Tropfen – Immer noch im Umlauf

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Viele Trends kommen und gehen, aber manche Sachen bleiben leider länger. Auch wenn der erste Medien-Hype der K.O.-Tropfen vorbei ist, die gefährlichen Tropfen sind noch immer im Umlauf. Und zwar überall. Die nach Nichts riechenden und schmeckenden durchsichtigen Tropfen werden in Clubs, Bars, Restaurants oder beim privaten Zusammensitzen den Opfern unauffällig ins Glas geschüttet. K.O.-Tropfen sind auch als Vergewaltigungsdroge bekannt, weil es die Opfer schlichtweg gefügig macht. Ein absoluter Kontrollverlust tritt ein und Filmrisse entstehen. Oft sind Frauen die Opfer, aber auch den Männern werden die Tropfen untergejubelt, zum Beispiel um sie auszurauben.

Die Droge gilt als besonders perfide, nicht nur weil sie nicht zu schmecken, riechen oder erstmal im Getränk nicht mehr sichtbar ist, auch weil die Nachweisbarkeit von kurzer Dauer ist. Im Blut ist GHB nur acht Stunden, im Urin maximal zwölf Stunden nachzuweisen.
Es ist bekannt, dass generell nicht alle bzw. wenige Menschen es melden, wenn sie Opfer von Sexual- und Missbrauchdelikten wurden. Aber auch wenn die Opfer den Mut dazu haben, zur Polizei zu gehen, mit dem Verdacht, dass ihnen GHB untergejubelt wurde, ist es meist zu spät. In den meisten Fällen ist die Droge dann schon nicht mehr nachzuweisen.

Wer denkt, diese fiese Droge ist nur Deutschland aktuell, irrt sich natürlich. In den letzten 24 Stunden gab es Meldungen aus der Schweiz und Finnland. In der Schweiz wurde eine 44-jährige Frau, die mit ihren Arbeitskollegen in einer Bar unterwegs war, Opfer der tückischen Tropfen. Die elf Stunden bevor sie völlig zerknittert zuhause (Gott sei Dank zuhause) aufwachte sind ihr nur in kleinen Bruchstücken noch in Erinnerung. Für Blut- und Urinproben war es längst zu spät, als sie den Vorfall bei der Polizei meldete. Ihr wurde eine Haarprobe entnommen, einige Zeit danach muss ihr noch eine Vergleichsprobe entnommen werden, aber selbst wenn sie nachweisen kann, dass sie Opfer eines Drogenmissbrauchs war, und nicht wie ihre Arbeitskollegen behaupten zu viel Alkohol getrunken habe, scheint es schier unmöglich, die Täter zu fassen.
In Finnland ist ein Fall aus den letzten 24 Stunden bekannt, wie ein Barkeeper beobachten konnte, wie ein Mann der Frau, in dessen Begleitung er war, etwas ins Glas getan hatte. Unbemerkt konnte der Barkeeper die Gläser vertauschen und der Mann wurde Opfer seiner eigenen Tat. Wie der Fall im Einzelnen ausging ist unklar. Wahrscheinlich aber hätte der Barkeeper diesen Fall besser sofort polizeilich gemeldet. Dennoch geschieht es dem Tätern Recht und die Frau hat diese Nacht unbeschadet überstanden.

Also, nur weil man nicht ständig etwas Schlimmes von GHB in den Medien list, sollte man sich darüber bewusst sein, dass GHB trotzdem im Umlauf ist. GHB kann in den nobelsten Restaurants und den dreckigsten Clubs verabreicht werden. Niemals das Glas unaufbesichtigt lassen. Und lieber etwas Neues bestellen, als das Risiko einzugehen die K.O.-Tropfen ungewollt einzunehmen.

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