Luca Schreiner – Die Kunst des Remixens Pt. 5

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In der letzten Ausgabe habe ich euch gezeigt, welche Techniken sich bei der musikalischen Komposition des Remixes besonders eignen und wie man mit nur einfachen Schritten einen Remix kreativ gestalten kann, ohne dass die Hauptthematik des Originals zu sehr verloren geht.  

Neben der Bearbeitung von Vocals soll es heute unter anderem auch um die Instrumentierung gehen. Eine kreative Bearbeitung des Original-Vocals kann besonders dann hilfreich sein, wenn der Remixer bereits einen Großteil der Elemente des Original-Tracks in seinem Remix eingebaut hat und schlicht durch die Bearbeitung des Vocals seine Version weiter vom Original abheben möchte. Die Bearbeitung kann unterschiedlich umgesetzt werden. In der Vergangenheit war besonders die „Vocal-Chop“-Variante bei Remixern sehr populär. Hierbei wird der Vocal „gechoped“, also in kleine Schnipsel zerlegt und dann kreativ und neu zusammengesetzt. Eine andere Variante ist das sogenannte Vocal-Pitching. Dabei wird der Original-Vocal entweder um eine Oktave herunter- oder heraufgesetzt und klingt dementsprechend tiefer oder höher. Für diesen Effekt eignet sich besonders das „SoundShifter Pitch“-Plugin von Waves (siehe Screenshot). Einziger Nachteil hierbei ist, dass man den Vocal entweder nur eine Oktave hoch oder eine Oktave runter pitchen sollte, da bei einem anderen Pitchwert sich die Harmonie und die Tonlage verändert. Um den Vocal gepitcht klingen zu lassen, ohne dass sich die Tonlage automatisch verändert, empfehle ich euch hingegen lieber ein Plugin zu nutzen, das ausschließlich den Formanten steuert. Ableton Live sowie Logic X (Plugin: Vocal Transformer) liefern solche Plugins bereits mit der Vollversion mit (siehe Screenshot). Die verschiedenen Varianten lassen sich auch durchaus kombinieren. Eine weitere Möglichkeit wäre es den Original-Vocal im Remix einfach neu zu arrangieren. Beispielsweise wäre es möglich Teile des Verses als Chorus zu nutzen und umgekehrt. Hierbei empfiehlt sich jedoch vorher nochmals Rücksprache mit dem Label zu halten, da Labels oftmals die Grundstruktur des Vocals erhalten haben wollen und natürlich immer die Gefahr besteht, dass durch die neue Struktur der Songtext keinen Sinn mehr ergibt.

Bei der Instrumentierung eines Remixes stehen einem ähnlich wie bei der Vocal-Bearbeitung viele verschiedene Möglichkeiten offen. Abhängig von der Instrumentierung des Original-Tracks empfehle ich jedoch stets andere Elemente zu verwenden um den Remix in eine andere stilistische Richtung zu bringen als das Original. Teilweise lassen sich auch Elemente des Original durch geschicktes Sampling zu neuen Instrumenten formen. Besonders die Vocal-Spur bietet hierfür eine Reihe an Sampling-Möglichkeiten.

Habt ihr noch weitere Fragen zum Thema Remixe? Dann schickt mir gerne eine Mail an: info@lucaschreiner.com

Luca Schreiner – Die Kunst des Remixens Pt. 1
Luca Schreiner – Die Kunst des Remixens Pt. 2
Luca Schreiner – Die Kunst des Remixens Pt. 3
Luca Schreiner – Die Kunst des Remixens Pt. 4

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