670 Kilogramm Heroin in türkischem Honig versteckt

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In Brandenburg wurde eine Rekordmenge an Heroin gefunden. Die Zollfahndung entdeckte rund 670 Kilogramm der gefährlichen Droge. Das ist die größte Menge, die in Deutschland jemals auf einen Schlag gefunden wurde.

Das Rauschgift befand sich in einem LKW aus Kirgisistan und war in kleinen Schachteln, als türkische Süßigkeiten getarnt. Der Wert des Heroins soll sich auf 40 bis 50 Millionen Euro belaufen. Vermutlich kam der Stoff aus Afghanistan und war auf dem Weg nach Belgien.

Der Leiter der Zollfahndung in Berlin-Brandenburg gab an, dass die deutschen Behörden einen Tipp von Ermittlern aus den Niederlanden erhalten hatten. Es gab Informationen zu einer niederländisch-türkischen Bande und einem Lkw, der daraufhin zur Fahndung ausgeschrieben wurde.

An der Grenze bei Frankfurt (Oder) wurde der Lkw geröntgt, wobei erste Unregelmäßigkeiten auftraten. Der Laster war zudem mit einer Zollplombe von der Einreise in die EU an der Grenze zu Litauen verschlossen. Danach entschieden sich die Polizisten, das Fahrzeug genauer unter die Lupe zu nehmen.

Im Frachtraum befanden sich dutzende Kartons, die jeweils sechs kleine Kartons und Behälter enthielten. Auf den Verpackung befand sich die Aufschrift „Turkish Delights“ oder „Helva“, beides Namen von türkischen Süßigkeiten.

Man sprach von „türkischem Honig“, jedoch waren die 532 Kartons mit Heroin und nicht mit Halva gefüllt. In jeder Verpackung waren 1 bis 1,3 Kilogramm der Droge verpackt. Der Lkw mit georgischem Kennzeichen war laut Papieren von Kirgisistan über Kasachstan, Russland, Weißrussland, Litauen und Polen nach Deutschland gefahren.

Zollexperten nennen dies die „Nordroute“. Das ist die Alternative zur meist üblichen Strecke der Drogenschmuggler über die Balkanländer. Der Zielort war eine Firmenadresse in Belgien. Offensichtlich eine Tarnadresse. Fahrer war ein 63-jähriger Türke, der sich nun in Untersuchungshaft befindet.

Das Heroin war für den Verkauf in verschiedenen Ländern der EU bestimmt. Bis zum Endverkauf wäre es aber wohl noch auf einen Reinheitsgehalt von 12 bis 20 Prozent weiter gestreckt worden. Mit diesem Fund wurde der Szene eine große Menge entzogen, aber die Auswirkungen auf den Markt sind bisher unbekannt.

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