Dub-Pionier Lee „Scratch“ Perry ist gestorben

Screenshot via Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=F8cXSqB5j0M&ab_channel=DubaDub

Der legendäre jamaikanische Musikproduzent Lee „Scratch“ Perry, ein Pionier des Dub-Genres, ist gestorben. Wie der Jamaica Observer berichtet, starb Perry im Noel Holmes Hospital im Westen Jamaikas nach einem Kampf mit einer nicht näher bezeichneten Krankheit.

Rainford Hugh Perry, wie Perry mit bürgerlichem Namen heißt, leistete Pionierarbeit im Bereich des Dub-Reggae. Im Laufe seiner Karriere arbeitete er mit The Wailers, Max Romeo und Junior Murvin zusammen. Er erhielt 2003 einen Grammy für sein Album Jamaican E.T. und wurde 2007, 2009, 2010 und 2014 erneut nominiert.

Besonders durch seine experimentelle Studiotechnik wird er vielen in Erinnerung bleiben. Das Einblasen von Marihuanarauch auf Masterbänder war eine von diesen eher bizarreren Aktionen. Er vergrub sogar Mikrofone am Fuß einer Palme, um den Klang einer Kick-Drum einzufangen, die durch das Schlagen auf den Boden erzeugt wurde.

Seine Studiophilosophie erläuterte er in dem Buch „Art, Technology, Consciousness“: „Das Studio muss wie ein lebendiges Ding sein, ein Leben selbst, die Maschine muss lebendig und intelligent sein. Dann setze ich meinen Geist in die Maschine, und die Maschine führt die Realität aus.

Auch wenn es sich nicht als Untergenre von Dub bezeichnen lässt, hört man doch eindeutig die Einflüsse von Dub im Dub Techno, gerade anhand des typischen Tape-Delay-Effekts, mit dem in den 90ern Künstler wie Moritz von Oswald ein damals neues Techno-Subgenre definierten.

Lee „Scratch“ Perry“ wurde 85 Jahre alt.

R.I.P.

 

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