Paavo Siljamäki von Above & Beyond spricht über seine Corona-Erkrankung und kritisiert die Gesellschaft

Paavo Siljamäki (Mitte) hatte wahrlich keine schönen Erfahrungen mit dem Coronavirus

Der Coronavirus macht auch vor Musikern nicht Halt. Unter anderem berichteten wir bereits über die Erkrankungen von John Acquaviva, Markus Binapfl (Kaiser Souzai) oder Detroit-Ikone Kevin Saunderson. Erwischt hat es auch Paavo Siljamäki von Above & Beyond, der nun in einem Interview mit dem Billboard-Magazin über seine dramatischen Erfahrungen mit Covid-19 sprach.

Angefangen hatte das Dilemma demnach vor rund zwei Monaten, als Siljamäki positiv auf das Virus getestet wurde. Im weiteren Krankheitsverlauf klagte er zunehmend über starke und quälende Schmerzen in der Brust. „Einmal wachte ich um 5 Uhr morgens auf und dachte, ich hätte einen Herzinfarkt“, so der Finne.

Auch wenn das Schlimmste überstanden zu sein scheint, klagt er auch heute noch über Atembeschwerden. Er gehe deshalb davon aus, dass das Virus seine Lunge langfristig beschädigt hat.

Auf die Interview-Frage, was Menschen über die Corona-Infektion wissen sollte, hielt der Above-&-Beyond-Frontmann eine ausführliche und nachdenklich stimmende Antwort parat:

„Es scheint, als ob die Menschen aktuell immer und zu jeder Zeit ihre Meinung äußern und Entscheidungen treffen wollen – gerade in Bezug auf was Recht oder Unrecht ist. […] Vielleicht sollten wir einfach mal realisieren, dass wir nicht alles wissen müssen und auch nicht wissen können. Ich wusste nicht, wie es um meine Gesundheit bestellt ist und ich musste mich damit abfinden, dass jedes Szenario hätte eintreffen können.“

Er führt fort: „Ich habe das Gefühl, dass momentan eine Menge Angst, Unsicherheit und Stress bei den Menschen vorherrscht. Jeder möchte seine Wut und Angst an irgendetwas auslassen – in diesem Fall sind das Politik und Verschwörungstheorien – oder auch Menschen.“

Und was wünscht sich Paavo Siljamäki? „[…] dass Menschen begreifen, das genau das oben beschriebene momentan passiert. Sie sollten sich fragen, ob die Nachrichten sie wütend machen oder ob sie vielleicht selber Schuld an ihrem ausufernden Zorn sind. Wer glücklicher sein möchte, der sollte vielleicht einfach mal weniger Nachrichten schauen und sich mit Dingen beschäftigen, die Spaß bereiten. Für mich gilt: Je glücklicher ich bin, desto besser bin ich der Gesellschaft aufgehoben. Man muss sich Gedanken machen, was man lesen oder tun will.“

Paavo Siljamäki hat die Erkrankung mittlerweile weitestgehend überstanden. Wir wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.

Zum vollständigen Billboard-Interview gelangt ihr hier.

 

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Quelle: Billboard