Viele unter euch mögen unsere Drogenwarnungen – andere wiederum halten sie für antiquiert und unangemessen. Wieder andere wünschen sich Berichte über Folgen des Drogenkonsums. Und diesem Wunsch kommen wir jetzt nach. Wir haben uns umgehört und die Folgen regelmäßigen Ecstasy-Konsums für euch aufgezeichnet.
Prof. Dr. med. Achim Schmoldt ist Ecstasy-Forscher am Institut für Rechtsmedizin an der Universität Hamburg und erklärt: „Die Hepatoxizität [Giftigkeit für Leberzellen] ist offenbar viel häufiger anzutreffen als gemeinhin erkennbar wird. Bei fast allen Todesfällen infolge des Konsums von MDMA oder MDEA wurden nachträglich auch Leberschäden nachgewiesen.“
In den akuten Wirkungen eines jeden einzelnen Ecstasy-Trips, so erträglich diese auch sein mögen, liegen die Wurzeln für alle Langzeitschäden. Einige dieser Schäden bringen natürlich auch das Risiko einer drastischen Lebensverkürzung mit sich.
Die „unschädliche“ und „unbedenkliche“ Ecstasy-Pille ist ein Märchen.
Da jede einzelne Pille schädigt, ist es nur folgerichtig, dass die regelmäßige Einnahme von MDMA einen immer größeren „angehäuften“ gesundheitlichen Schaden bewirkt, psychisch wie physisch. Obwohl MDMA durchaus in der Lage ist, im Gewand nur einer einzigen Pille ein ganzes Leben zu ruinieren, gibt es auch eine deutliche Wechselbeziehung zwischen der Schwere körperlicher und geistiger Beeinträchtigungen und der Gesamtmenge des jemals konsumierten MDMA.
Da MDMA auf alle Organe und Systeme des Körpers einwirkt, ist das Spektrum der Gefahren für Dauerkonsumenten entsprechend vielfältig – Untersuchungen zufolge vor allem bei Frauen.
Zu den wichtigsten möglichen Folgen und Folgeschäden des Dauerkonsums gehören:
unfreiwilliges „Zähneknirschen“ auch ohne akuten MDMA-Einfluss (mit starker Abnutzung der Backenzähne)
Hepatitis (Leberentzündung), auch wiederholt
Gelbsucht
(bleibende) Leberschäden (die so genannte Ecstasy-Akne ist übrigens ein Hinweis auf drohende Leberschäden)
(bleibende) Nierenschäden und Nierenversagen
fortschreitende Schädigung des Immunsystems
hoher, langfristig aber eher zu niedriger Blutdruck
unregelmäßiger Herzschlag
Herzschäden
Magenprobleme
Kreislaufschwierigkeiten
chronische Schlafstörungen (häufig!)
abnorme chemische Muster im Gehirn (immer!)
zerstörte und verkrüppelte Nervenenden im Gehirn
veränderte Durchblutungsmuster im Gehirn
stechende Kopfschmerzen
Gedächtnisprobleme
Denkstörungen, (deutliche) Intelligenz-Einbußen
Sprachstörungen (!) (häufige Versprecher, Stolperer, langsamere Aussprache, etc.)
Panikattacken, auch Monate nach Konsumbeendigung
schwere Depressionen, auch mit Neigung zum Selbstmord
Verfolgungswahn
Verhaltensauffälligkeiten
Gefühlskälte
(massive) sexuelle Störungen (z.B. Nachlassen oder Verlust des Sexualtriebs)
Persönlichkeitsstörungen
schwere soziale Probleme (am Arbeitsplatz, in der Schule, in der Partnerschaft, etc.)
Diese und andere Folgen können sich so langsam und subtil „anhäufen“, dass sie dem Konsumenten jahrelang verborgen bleiben. Sie können nicht nur während des Konsums, sondern auch weit nach seiner Beendigung auftreten. Ob im Einzelfall beispielsweise Lernprobleme von früherem Ecstasy-Gebrauch herrühren, wird der Ex-Konsument allerdings nie erfahren. Es gibt keine Möglichkeit, hier eine verlässliche Ursache-Wirkung-Beziehung herzustellen. Alle bisherigen Studien zeigen dennoch deutlich auf, dass chronische Konsumenten auch chronische Schäden davontragen werden. Wohl gemerkt: Die obige Liste betrifft nur MDMA, nicht Mischkonsum, der mit weiteren Langzeitfolgen aufwartet.
Die Frage, inwieweit solche Folgen umkehrbar (reversibel) sind, stellt sich bei fortgesetztem Konsum gar nicht erst. Ob sie es nach Konsumbeendigung sind, weiß derzeit niemand.
Das richtet Kokain bei euch an.
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