Track-Check: Josh Wink – Higher State Of Consciousness (Strictly Rhythm)

Der aus Philadelphia stammende US-Producer und -DJ Joshua Winkelman, besser bekannt als Josh Wink, gehört zu den Hauptfiguren der amerikanischen Rave-Szene der frühen 90er-Jahre. Sein Label Ovum feierte im letzten Jahr seinen 25. Geburtstag. Einer seiner bekanntesten Tracks ist “Higher State Of Consciousness”, der 1995 auf Strictly Rhythm erschien, vielfach geremixt wurde und längst ein absoluter Klassiker ist. Wir haben mit Josh Wink über die Entstehung des Tracks und das genutzte Equipment gesprochen.

Hi Josh, wie sah eigentlich dein Studio damals aus?

Sowohl für das Original als auch für meinen Remix von “Higher State Of Consciousness” habe ich folgendes Equipment genutzt: Roland TR-909, TR-808, zwei TB-303, JD-990, Juno 106, Akai S-950 und Mackie CR-1604. Außerdem habe ich verschiedene Effektpedale genutzt, einen Yamaha SPX-90 und einen Alesis Micro-Verb. Mein Computer war ein Apple Mac, auf dem ein Master-Track-Sequencer lief.

“Higher State Of Consciousness” ist ein eher reduzierter Track dessen Elemente bei seiner Anordnung moduliert wurden. Ist der Track in einer Live-Jam entstanden oder war er das Resultat von langen Studio-Sessions?

Alles wurde in einem Take produziert und direkt auf DAT-Kassette aufgenommen.

Kommen wir zu den Drums: Wo hast du diese kräftigen Sounds her und wie hast du sie aufbereitet?

Im Grunde genommen war es eine simple 909-Kick-Drum. Die Snares stammen aus der Snare-Collection meiner S-950-Bibliothek.

Das Acid-Riff ist zweifelsfrei das zentrale Element des Tracks. Wie hast du es kreiert und wie hast du den 303-Sound geformt?

Dafür habe ich zwei 303s genutzt. Den Sound habe ich einer Verzerrung unterzogen und sie dann relativ unkonventionell in den Mix eingearbeitet. Das Label wollte zunächst, dass ich den Track noch mal neu mache, weil der Sound zu aggressiv sei. Ich bin froh, dass ich nicht auf sie gehört habe.

Im Hintergrund hört man einige Trance-artige String-Chords. Wie wurden die Pads kreiert?

Ich bin mir nicht mehr sicher, aber ich glaube, dass ich dafür entweder den Roland JD-990 oder den Juno-106 genutzt habe.

Wie hast du die ikonischen Vocals gestretcht?

Das habe ich per Time-Stretching im Akai S-950 gemacht.

Wie bist du an den Mix herangegangen? Mixt du deine Tracks heute anders im Vergleich zu früher?

Ich wollte einen schleifenden Sound produzieren, der die Ohren zum Glühen bringen sollte – und das ist mir scheinbar gelungen.

Ja, ich mixe meine Tracks heutzutage definitiv anders. Das liegt schlichtweg an meiner gesammelten Erfahrung. Allerdings habe ich auch einige Gewohnheiten von früher beibehalten, meine Signature-Sounds sozusagen.

Angenommen, du würdest eine Neuauflage von “Higher State Of Consciousness” produzieren, würdest du irgendetwas ändern?

Ich denke, dass der Track auch nach 25 Jahren immer noch fantastisch klingt. Ich würde nichts ändern, bis auf die Master-Lautstärke.

Vor einigen Wochen haben die Adana Twins zwei Remixe des Originals releast. Kann man in absehbarer Zeit weitere Remixes erwarten?

Wir arbeiten gerade ein diversen Remixen, worüber ich aber zum jetzigen Zeitpunkt nichts sagen kann. Ich hoffe nur sehr, dass die Remixer uns ihre Erlaubnis geben, ihre sehr speziellen Versionen zu veröffentlichen.
Und die Remixe der Adana Twins haben wir bewusst nur auf Vinyl veröffentlichen lassen.

Wie sehen die Pläne für dein Label Ovum für das kommende Jahr aus?

Wir haben großartige Singles, fantastische Collabs und mehrere Alben in Planung. Haltet also eure Ohren und Augen offen.

 


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