Track-Check: 999999999 – Love 4 Rave (NineTimesNine)

Das italienische Duo wirbelt seit über drei Jahren die Technoszene auf und verzückt Clubgänger wie Festivalcrowd mit ungeschliffenen Acid- und Techno-Tracks, die sie auf ihrem Label NineTimesNine veröffentlichen. Dabei hinterließ „Love 4 Rave“ einen besonderen Impact, sodass wir von den beiden wissen wollten, wie die Nummer entstanden ist.

L4R ist absolut voller Energie. Was war die Idee bei diesem Track?

Unser Hauptziel war es, einen Banger-Track abzuliefern, der an die guten alten Zeiten der illegalen Raves der 80er- und 90er-Jahre erinnert, wo die Leute ihre Freiheit in dieser Art von Musik fanden.

Woher stammt das Vocal „Revolution“?

Es ist ein Sample aus einer sehr seltenen holländischen Hardcore-Platte aus den 90er-Jahren.

Welches Equipment habt ihr für L4R verwendet?

Für diesen Track haben wir nicht so viel Equipment verwendet. Der Samplingprozess wurde mit dem Octatrack durchgeführt, die Drumparts wurden auf dem Elektron Analog Rytm arrangiert und dann haben wir den Break und einige Teile auf Ableton bearbeitet.

Habt ihr den Track nur mit analogem Equipment produziert oder auch mit digitalen Plug-ins oder Effekten? Wenn ja, mit welchen?

Ja, natürlich haben wir viele digitale Plug-ins verwendet, um es zu finalisieren – insbesondere Effekte. Darunter Waves-Delays und Izotope-Hall.

L4R ist Teil der einzigen 12Inch mit einem „normalen“ Namen. Alle anderen Veröffentlichungen sind mit Nummern benannt. Warum?

Da es kein Acid-Release wie das vorherige war und wir hauptsächlich eine Resampling-Produktion gemacht haben, haben wir die EP „Rave Reworks“ genannt und normale Titel mit Worten und Zahlen für die Tracks verwenden.

Was ist der perfekte Ort und Zeitpunkt für L4R?

Der beste Ort ist ein Club, in dem die Leute wirklich den Vibe spüren und auf diese Art Musik stehen – zum Beispiel im Khidi in Tiflis – und der perfekte Zeitpunkt ist die Mitte unseres Sets, so dass die Leute noch viel mehr Energie für die nächsten Tracks erwarten.

Wie arbeitet ihr im Studio zusammen? Erzählt uns über euren Arbeitsablauf im Allgemeinen und wie ihr L4R produziert habt.

Das kommt immer darauf an, es gibt keinen Standardprozess. Wir starten mal mit Drum-Patterns, gehen dann mit dem Flow und fügen ein paar Elemente hinzu, wie Synth- oder Acid-Parts. Bei L4R haben wir mit dem Synthesizer-Part angefangen, haben dann einen Effekt-Groove aufgebaut, haben das Vocal am Break und dann andere zusätzliche Rhythmus-Parts vor und nach dem Break hinzugefügt.

9T9 ist ein Synonym für 90er-inspirierten, stripped down, energischen, schnellen Acid-Techno. Woher kommt diese Leidenschaft?

Das stimmt, man verbindet unseren Namen inzwischen mit dieser Musik. Wir wurden einfach von dieser Art Musik und der Old-School-Acid-Szene inspiriert, als wir unser Projekt begannen. Das war es, was wir mochten, was wir spielen und produzieren wollten.

Heutzutage gibt es ja diverse 303-Klone. Benutzt ihr die originale Roland TB-303 oder einen Klon für Eure Musik? Gibt es Unterschiede zwischen dem Original und den Nachbauten?

Leider verwenden wir nicht die originale 303, aber wir haben viele Klone wie die Roland TB-03, den Cyclone TT-303 V1 und V2 und auch den Avalon Bassline getestet. Wir denken, dass der Cyclone dem Original am ähnlichsten klingt, während der Avalon aber mit einer umfangreichen analogen Steuerung für Sub/Filter/Akzente und Decay-Time noch besser ist.

Bitte erklärt uns noch, wie ihr auf euren Künstlernamen gekommen seid, was für eine Geschichte steckt dahinter?

Es gibt keinen bestimmten Grund, wir mögen einfach die Idee, Zahlen anstelle eines einfachen Wortes oder Namens zu nehmen. Wir mochten den Klang, also beschlossen wir, ihn zu behalten.

 

 

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