Das ist Solomun

Das ist Solomun

Stillstand kommt für mich nicht infrage“, so Solomun, der mit Vornamen Mladen heißt und mittlerweile einer der weltweit meist gefragtesten DJs ist, der mit seinem ganz eigenen Sound, der sich nicht zuletzt auch durch sein Label Diynamic Music stets gewandelt hat, Tänzer*innen rund um den Globus in seinen Bann zieht.

Die Geschichte von Solomun begann im damalig jugoslawischen Travnik, wo er am 27. Dezember 1975 das Licht der Welt erblickte. Seine Familie zog mit ihm und seiner Schwester Magdalena nach Hamburg, wo er als kleiner Junge für seinen Vater auf dem Bau arbeitete. In seiner Jugend entdeckte er seine Leidenschaft für das Filmemachen und gründete mit einigen Freunden eine kleine Produktionsfirma. Manifestiert hat sich seine Passion für Clubmusik durch seinen älteren Cousin, der ihm eine Kassette mitbrachte, die mit Musik bespielt war, die in Clubs lief. So wurde Mladen schon in jungen Jahren bewusst, dass es mehr als nur kommerzielles Radio gibt. Schnell fing er an, Vinyl zu kaufen. Infolgedessen spielte er mit 16 seine ersten Gigs für andere Teenager in seinem Alter. Jedoch legte er seine musikalischen Aktivitäten auf Eis, bis er in seinem 23. Lebensjahr damit anfing, Musik zu produzieren. Seine anfänglichen Schritte als Musikproduzent machte er, als er einem Freund, der ein Hip-Hop-Label betrieb, regelmäßig beim Produzieren über die Schulter schaute.

2005 gründete Solomun zusammen mit seinem Partner Adriano Trolio, der das Booking für Diynamic managt, das heute renommierte Label Diynamic Music. Der Name leitet sich von einer ehemaligen Veranstaltungsreihe, die sich „DIY“ nennt, ab. Bei Diynamic Music war der Gründungsgedanke, ein Imprint ins Leben zu rufen, das stilistisch mannigfaltig aufgestellt ist und sich nicht ausschließlich nur auf Musik für die Tanzfläche fokussiert. Das Motto von Diynamic lautet: „Do It Yourself“. Ein Jahr später lernte Solomun H.O.S.H. aka Holger Behn kennen. Die beiden bemerkten sofort ihre musikalischen Gemeinsamkeiten und realisierten zusammen ihre ersten Kollaborationen. H.O.S.H. wurde so Teil der Diynamic-Familie. Noch im selben Jahr erschien Solomuns erstes Release „Solomun EP“ auf Diynamic. Es folgten einige weitere Releases sowie sein DebütalbumDance Baby“, das 2009 herauskam.

Im Dezember 2010 stellte Solomun sein zweites Label auf die Beine, das auf den Namen 2DIY4 hört, auf dem er den Track „Love Recycled 1“ releaste, der sich lange an der Spitze der Beatport-Charts hielt. Die Nummer sampelt den Titel „I Keep Forgettin’“ von Michael McDonald, an dem sich Warren G. und Nate Dogg in ihrem Song „Regulate“ ebenfalls bedienten. Solomun implementierte in „Love Recycled 1“ neben der unverkennbaren Gitarre und dem E-Piano-Riff auch die Vocals von McDonald. Solomuns musikalische Wurzeln liegen im Hip-Hop, Soul, Funk und R&B. Sein Sound wurde als „House-Musik, aber mit tiefen, ultra-funkigen Basslines, euphorischen Melodien und emotional aufgeladenen Vocals“ beschrieben, was besonders in dieser Produktion zur Geltung kommt.

https://www.youtube.com/watch?v=02BZymmrlds&ab_channel=itspetran

Unmittelbar danach, im Jahr 2011, lieferte Solomun einen Remix von dem Stück „Around“ von Noir & Haze, der von Resident Advisor zum Remix des Jahres gekürt wurde. Inzwischen verzeichnet Solomuns Remix auf Youtube fast 100 Millionen Klicks. In den frühen 2010er-Jahren hatte der Diynamic-Sound, nicht zuletzt durch die Tracks von Solomun und H.O.S.H., eine sehr Bassline-lastige Aufmachung, der sich durch das verhältnismäßig langsamere Tempo definierte. 

Es folgte Solomuns erster Gig im Club des Corso Hotels auf Ibiza. 2012 hatte sein Dynamic-Label dann die erfolgreiche Showcase-Eventreihe im Sankeys Club Ibiza, wo der gesamte Label-Roster vertreten war. Mittlerweile legt Solomun regelmäßig im Pacha auf, wo er mit seiner eigenen Veranstaltung „Solomun +1 sich DJ-Größen wie Dixon oder seinen favorisierten B2B-Partner Kristian von Âme hinter die Decks holt. Seine Popularität stieg 2012 durch den Titel „DJ Of The Year“, der ihm vom Mixmag verliehen wurde. 2012 kam anschließend darauf ein weiterer erfolgreicher Song des Hamburgers heraus. „Kackvogel“ erschien auf dem Watergate-Label und erhielt sogar ein vollwertiges Musikvideo, in dem der deutsche Musiker und Schauspieler Friedrich Lichtenstein zu den Beats und der charakteristischen Bassline des Stücks durch die Hauptstadt zieht und seine Moves zum Besten gibt.

2014 musste dann der Hamburger Club Ego schließen, den Solomun zusammen mit seiner Schwester Magdalena knapp fünf Jahre zuvor eröffnet hatte. Die Diynamic-Familie feierte am 9. April 2016 ihr zehnjähriges Jubiläum im Watergate Berlin, auf das eine weitere Feier im DC-10 Ibiza folgte, wo ebenfalls das zehnjährige Bestehen des Labels zelebriert wurde. Seitdem war Solomun in den Line-Ups auf einer Vielzahl von Events wie dem Ultra Europe, Exit Festival, Melt! Festival, Time Warp, Coachella, Tomorrowland oder dem Movement Croatia zu finden. Im Rahmen des „After Hours“-DLCs spielte Solomun sich selbst in dem Videospiel Grand Theft Auto Online, wo er in einem Club auftrat. Zusätzlich wurde Solomuns Musikvideo für „Customer Is King“ komplett innerhalb der In-Game-Engine von Grand Theft Auto V im Zuge einer größeren Zusammenarbeit zwischen ihm und Rockstar Games gedreht. Sein 2015 aufgenommenes Boiler-Room-Set verzeichnet mittlerweile fast 49 Millionen Klicks und ist knapp hinter dem Set von Carl Cox die beliebteste DJ-Darbietung im Internet.

Nach über zehn Jahren hat Solomun sein zweites Studioalbum herausgebracht. Das Werk hört auf den Titel „Nobody Is Not Loved“ und featurt zahlreiche bekannte Gäste, darunter Jamie Foxx, Planningtorock, Zoot Woman, Tom Smith von den Editors sowie Isolation Berlin. Sein neues Album fördert jene musikalische Vielschichtigkeit zu Tage, für die er so angesehen ist. Unterm Strich hat er bislang über 24 eigene Releases und über 50 Remixe produziert. Selbst das Corona-Jahr 2020 hielt Solomun nicht davon ab, sein neues Label NINL zu gründen, auf dem auch „Nobody Is Not Loved“ erschienen ist.

Über Solomuns Album lässt sich eine Menge schreiben – dem sind wir auch in unserer Juni-Ausgabe gerecht geworden, denn wir haben ihm gehaltvolle Antworten, die sich über sechs Seiten erstrecken, entlocken können. Einen Auszug findet ihr hier.

Interesse geweckt? Das komplette Interview findet ihr in der aktuellen Print-Ausgabe des FAZEmag oder im Download-PDF. Beides bekommt ihr hier. www.savefazemag.de 

 

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